Die Pannen des Secret Service
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Bild 1 von 7. 4. März 2015. Zwei Beamte des Secret Service sollen mit ihrem Fahrzeug in eine Sicherheitsbarriere beim Weissen Haus gefahren sein. Zuvor hätten sie sich laut Medienberichten betrunken. Der neue Direktor der Präsidentengarde, Joseph Clancy, sagte, die Agenten hätten bei langsamer Fahrt eine Plastikschranke geschrammt. Ob sie getrunken hatten, werde untersucht. Bildquelle: Reuters .
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Bild 2 von 7. 26. Januar 2015. Eine kleine Drohne sorge für Aufregung, als sie auf dem Rasen des Weissen Hauses landete. Obwohl die Bruchlandung ein Versehen war und keine Gefahr bestand, testete der Secret Service im März Möglichkeiten, die Funksignale von Drohnen zu stören und ihren Flug zu beeinträchtigen. Bildquelle: Reuters .
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Bild 3 von 7. 19. September 2014. Der 42-jährige Omar Gonzalez kletterte über den Sicherheitszaun des Weissen Hauses und drang ungehindert über den Haupteingang in das Gebäude ein. Der Eindringling und Irak-Veteran war mit einem Messer bewaffnet. In seinem Auto fanden Sicherheitskräfte später zwei Beile und 800 Schuss Munition. Bildquelle: Reuters .
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Bild 4 von 7. 16. September 2014 . Nur drei Tage vorher wurde ein bewaffneter Mann zu Präsident Obama in einen Lift gelassen. Der Vorfall ereignete sich bei einem Besuch des Präsidenten bei der US-Gesundheitsbehörde CDC in Atlanta. Der Mann arbeitete für eine Sicherheitsfirma und wurde bereits dreimal wegen Tätlichkeiten und Körperverletzung verurteilt. Bildquelle: Reuters/Symbolbild.
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Bild 5 von 7. 23. März 2014. 24 Stunden vor der Anreise Obamas in den Niederlanden hatten sich drei Agenten einen nächtlichen Ausgang in Amsterdam gegönnt. Ihre Feier war so ausgelassen, dass einer von ihnen am nächsten Morgen betrunken und bewusstlos in einer Hotellobby lag. Die drei Agenten wurden sofort beurlaubt. Bildquelle: Reuters .
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Bild 6 von 7. 13. April 2012. Ähnliches ereignete sich zwei Jahre vorher im kolumbianischen Cartagena. Damals wurden gleich elf Agenten des Secret Service vom Dienst suspendiert. Vor der Ankunft Obamas zum Amerikagipfel hatten sie sich Prostituierte auf ihre Hotelzimmer bestellt und ein heftiges Trinkgelage veranstaltet. Bildquelle: Reuters .
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Bild 7 von 7. 11. November 2011. Sieben Mal schoss Oscar Ramiro Ortega-Hernandez auf den zweiten Stock des Weissen Hauses. Zunächst waren die Agenten des Secret Service alarmiert, ihr Vorgesetzter hob die Gefechtsbereitschaft aber wieder auf. Den Lärm habe die Fehlzündung einer Baumaschine verursacht. Erst nach mehreren Tagen nahmen die Agenten die Untersuchung auf. Bildquelle: Keystone .
Der Polit-Alltag in Washington ist immer wieder für eine Überraschung gut. Ungläubig fragte der langjährige Kongress-Abgeordnete Henry Cuellar aus Texas während einem Hearing: «Sie wollen, um Ihre Agenten besser trainieren zu können, eine Kopie des Weissen Hauses für acht Millionen Dollar bauen lassen?»
So sei es, bestätigte der Direktor des Secret Service, Joseph Clancy. Und legte eine gravitätische Pause ein. Schliesslich gehe es um den Schutz und das Leben des Präsidenten. Das sei nicht zum Lachen.
Bisherige Trainingsanlage «unrealistisch»
Die Kopie des Weissen Hauses soll auf der Trainingsanlage des Sicherheitsdienstes in Maryland entstehen, dreissig Kilometer vom echten Weissen Haus entfernt. Dort üben die Agenten schon heute – aber eher improvisiert, wie Clancy erklärte: «Wir trainieren auf einem Parkplatz. Wir stellen Gitter auf, messen die Abstände, damit die Distanzen gleich gross sind wie in Wirklichkeit.»
Doch auf diesem Parkplatz gebe es keine Büsche, keine Brunnen, die Übungsanlage sei nicht realistisch. Für die Agenten, aber nicht nur für sie: Auch die Wachhunde müssten auf Beton laufen statt auf Rasen, führt der hagere Mann mit der Glatze am Hearing aus.
Pensionierter Direktor soll Secret Service auf Kurs bringen
Seit Oktober ist Joseph Clancy im Amt. Er blickt auf eine lange Secret-Service-Karriere zurück. Obama holte ihn aus der Pensionierung zurück. Sein Auftrag: Die Damen und Herren mit den Sonnenbrillen und dem Knopf im Ohr wieder diskret in den Hintergrund zu rücken, aus dem grellen Licht der Medien hinaus, wo sie in den letzten Monaten für negative Schlagzeilen gesorgt hatten.
Eine weiss getünchte Übungsanlage soll also den dringend benötigten Kulturwandel herbeiführen. Und Joseph Clancy scheut keinen Aufwand, um seine Leute für die Wirklichkeit fit zu machen. Laut Budgetantrag möchte der Sicherheitsdienst auch Geld, um eine künstliche Häuserzeile auf seiner Trainingsanlage zu renovieren, um so für die Beamten täuschend echte Strassenszenerie zu schaffen.