- Die Seenot-Retter der deutschen Organisation Sea-Watch dürfen Hunderte Geflüchtete nach Italien bringen. Sie hatten die Menschen zuvor aus dem Mittelmeer gerettet.
- Ihrem Schiff sei der Hafen von Trápani auf Sizilien zugewiesen worden, teilte die Organisation mit.
- Sea-Watch hatte in sechs Rettungseinsätzen in den vergangenen Tagen mehr als 450 Menschen aus Booten im zentralen Mittelmeer gerettet.
Die italienischen Behörden hätten der «Sea-Watch 4» den Hafen von Trápani zugewiesen, hiess es weiter. Zwischenzeitlich wurde ein Mann nach Angaben von Sea-Watch wegen eines medizinischen Notfalls bereits von Bord des Schiffes gebracht. Am Samstag hatte die «Ocean Viking» laut der Organisation SOS Mediterranee mit 236 Migranten im Hafen der sizilianischen Stadt Augusta angelegt.
Nach mehreren Berichten über ertrunkene Migranten und mehr Anlandungen von Flüchtlingsbooten etwa auf der italienischen Insel Lampedusa wurde die Diskussion um die Migration über das zentrale Mittelmeer wieder lauter.
Recherchen des «Spiegels» zufolge hat die EU-Grenzschutz-Agentur Frontex in mindestens 20 Fällen mit der libyschen Küstenwache zusammengearbeitet, um Flüchtlinge nach Libyen zurückzubringen. Die EU bezeichnet die dortigen Flüchtlingslager als menschenunwürdig. Der Gerichtshof der EU hat entschieden, dass Menschen nicht nach Libyen zurückgebracht werden dürfen.
Politisch sind die Rettungsaktionen der privaten Organisationen umstritten. Nach UNO-Angaben starben in diesem Jahr bislang 490 Menschen im zentralen Mittelmeer.