Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach dem enttäuschenden G7-Gipfel ein deutliches Fazit gezogen: «Wir Europäer müssen unser Schicksal wirklich in die eigene Hand nehmen.»
Kritik an USA und Grossbritannien – Lob an Frankreich
Die USA seien kein verlässlicher Partner mehr. «Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei. Das habe ich in den letzten Tagen erlebt», sagte Merkel in einer Bierzeltrede in München-Trudering.
Merkel bezog sich mit ihren Worten auf die neue US-Regierung von Donald Trump. Sie bezog aber auch den bevorstehenden Brexit Grossbritanniens mit ein.
Es müsse natürlich bei der Freundschaft zu den USA und Grossbritannien bleiben. «Aber wir müssen wissen, wir müssen selber für unser Schicksal kämpfen.» Dabei gab sie einem guten Verhältnis zu Frankreich unter dem neuen Präsidenten Emmanuel Macron eine besondere Bedeutung.
Trump sorgt an Gipfel für Unmut
US-Präsident Donald Trump hat die Gruppe der sieben grossen Industrienationen (G7) mit seinem Konfrontationskurs in eine schwere Krise gestürzt. Massive Differenzen gab es im Klimaschutz und beim Umgang mit Flüchtlingen. Allein in der Handelspolitik näherten sich die Staats- und Regierungschefs am Samstag an. Die mageren Ergebnisse des Gipfels stiessen auf scharfe Kritik.