Das ist geschehen: In einem belebten Einkaufszentrum in der ostaustralischen Millionenmetropole Sydney sticht ein Mann fünf Menschen nieder und tötet sie. Ein sechster Mensch stirbt an seinen Verletzungen im Spital. Verletzt wurden zwölf Menschen, viele davon schwer. Fünf der getöteten Menschen und die meisten Verletzten waren Frauen. Nach Angaben der Rettungskräfte musste auch ein Baby hospitalisiert werden. Zuvor hörte ein Augenzeuge Schreie. Er sah Menschen, die in Panik in die Geschäfte liefen, um sich dort in Sicherheit zu bringen.
Der mutmassliche Täter: Die Polizei hat den Angreifer als einen 40-jährigen Mann aus Queensland identifiziert. Nach Angaben der Behörden litt der Täter seit seiner Jugend unter psychischen Problemen. Die Polizei schloss Terror als Motiv aus. Es sei für das Ermittlerteam aber offensichtlich, dass der Täter sich auf Frauen konzentriert habe und Männer gemieden habe, sagte die Polizeipräsidentin des Bundesstaates New South Wales. Dies würde untersucht.
Polizistin wird für Heldenmut gefeiert: Eine Polizistin vor Ort konnte ihn stellen. Sie schoss auf ihn, als er sein Messer nicht fallen lassen wollte. Er stirbt noch am Tatort. «Er hätte weitergemacht, er war auf einem Amoklauf», sagte ein Augenzeuge dem australischen Sender ABC. Er habe die Szene mit der Polizistin miterlebt und gesehen, wie die Beamtin noch versucht habe, den Mann vor Ort wiederzubeleben.
Der Einsatz: Gegen 15.40 Uhr Ortszeit wurden Rettungsdienste in das belebte Einkaufszentrum Westfield Bondi Junction im Osten Sydneys gerufen – da kursierten bereits mehrere Berichte über viele Menschen, die vor einem Mann flüchteten, der ein Messer schwinge. Vor dem Gebäudekomplex versammelten sich schnell viele Menschen, die um ihre Angehörigen bangten, wie auf Beiträgen in sozialen Medien und Fotos zu sehen war. Die Polizei sperrte die Mall in Bondi Junction umfassend ab. Wenige Stunden später gab der stellvertretende Chef der Polizei New South Wales Entwarnung.
Das Einkaufszentrum Westfield Bondi Junction war nach dem Vorfall geschlossen worden, die australische Polizei hatte die Bevölkerung dazu aufgerufen, das Gebiet zu meiden. Australien hat einige der strengsten Schusswaffen- und Messergesetze der Welt. Angriffe wie der vom Samstag kommen nur selten vor.
Die Konsequenzen : Die Polizei des Bundesstaates New South Wales, in dem auch Sydney liegt, hatte vorerst keine weiteren Erkenntnisse. Sie betonte, ihre Ermittlungen dazu würden lange und präzise werden.
Die Reaktionen: «Unser Mitgefühl gilt den Verletzten und unser Dank gilt denjenigen, die sich um sie kümmern, sowie unseren tapferen Polizisten und Ersthelfern», schrieb Australiens Premier Anthony Albanese auf der Plattform X. König Charles III., britischer Herrscher und gleichzeitig Staatsoberhaupt Australiens, zeigte sich in einer Erklärung «entsetzt» über die «sinnlose» Messerattacke. Am späteren Nachmittag gab der Papst an, «tief betrübt» zu sein über den Angriff in Sydney, wie der Vatikan mitteilte.
Offizielle Vertreter der Schweiz bekundeten nach der tödlichen Messerattacke ihr Mitgefühl mit den Opfern und den Angehörigen. «Wir sind zutiefst betrübt über die heutigen Ereignisse in Sydney Bondi Junction», teilte die Schweizer Botschaft in Canberra mit.