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So verhandelt Donald Trump
Aus 10 vor 10 vom 12.06.2018.
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So verhandelt Trump Streicheln, schmeicheln und volles Risiko

Beim USA-Nordkorea-Gipfel in Singapur verkaufte sich der US-Präsident als grosser «Dealmaker». Im New Yorker Immobilien-Dschungel kennt man ihn und seine Taktik.

Der Deal war verheissungsvoll. Doch es sollte anders herauskommen: Im Jahr 2002 bekam Andrew Tesoro von Donald Trump den Auftrag, ein Club-Haus für eine Golfanlage zu entwerfen. 3,5 Jahre arbeitete Architekt Andrew Tesoro für Donald Trump, plante und baute.

Andrew Tesoro, ehemaliger Architekt von Trump
Legende: Andrew Tesoro, ehemaliger Architekt von Trump. SRF

Schmeicheln

Die Beziehung zu Donald Trump sei für ihn zu Beginn angenehm gewesen, sagt Andrew Tusaro.

Er schmeichelt, um das Ego derjenigen zu streicheln, die für ihn arbeiten. Er sagte mir immer, dass ich der beste Architekt war, mit dem er je gearbeitet habe. Und auf Pläne schrieb er schon mal den Vermerk ‹Love›.
Autor: Andrew Tesoro Architekt

Schmeicheleinheiten und kleine Zärtlichkeiten: Diese Taktik setzt Donald Trump auch in der Welt-Politik ein - sowohl gegenüber Freunden als auch gegenüber bisherigen Feinden.

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Loben und Schmeicheln
Aus News-Clip vom 12.06.2018.
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Architekt Tesoro erzählt, das Schmeicheln hätte gewirkt, doch mit der Zeit habe er Trump durchschaut:

Das meiste ist total gekünstelt. Es ist ein Versuch, Menschen, mit denen er im Geschäft ist, zu manipulieren.
Autor: Andrew Tesoro Architekt

Volles Risiko

In harten und oft langen Verhandlungen mit Welt-Leadern sind aber auch andere Strategien gefragt. Vorausdenken wie beim Schach etwa, oder Bluff, Kaltschnäuzigkeit und Kalkül wie beim Poker. Der renommierte Politologe Ian Bremmer sagt: Dieses Spiel beherrsche Trump.

Trump spielt Poker. Jeder spielt da für sich selbst. In jedem Spiel kann man alles gewinnen oder verlieren. Und Trump versteht, dass er am meisten Chips hat, und dass derjenige mit dem höchsten Einsatz nicht mal seine Karten anschauen muss, weil die meisten einknicken.
Autor: Ian Bremmer Politologe

Bremmer sagt, mindestens für Nordkorea sei volles Risiko bis jetzt die richtige Strategie. So seien Trumps Drohungen mitentscheidend gewesen, dass Kim Jong-un sein Verhalten verändert habe:

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Drohungen gegen Nordkorea
Aus News-Clip vom 12.06.2018.
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Kein amerikanischer Präsident wollte Nordkorea bis jetzt so stark unter Druck setzen. Wir wussten wenig über das Land. Vielleicht gab es ein fünfprozentiges Risiko für einen Krieg mit vielen Toten. Die meisten Präsidenten wollten dieses Risiko nicht eingehen, Trump hingegen war willig, das zu tun.
Autor: Ian Bremmer Politologe

Und: Übertölpeln

Für den Architekten Tesoro endete der Golfauftrag in einem Fiasko. 140’000 Dollar schuldete ihm Donald Trump am Schluss noch, auf 50’000 drückte er ihn runter. Doch auch die zahlte er nicht. «Er sagte mir, weil ich so talentiert sei, würde er mir 25’000 Dollar zahlen. Damit gab ich mich dann zufrieden, weil ich nicht vor den Richter wollte.»

Andrew Tesoro hat Donald Trump als Geschäftsmann kennengelernt, und er hinterfragt kritisch, ob dessen New Yorker Methoden in der Welt-Politik Erfolg haben werden.

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