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Spannung zwischen Grossmächten US-Präsident Biden warnt vor Krieg wegen Cyberangriffen

  • Während seines Besuches bei den US-Geheimdiensten äussert US-Präsident Joe Biden seine Bedenken bezüglich Cyberattacken.
  • Biden sagt, Cyberangriffe könnten einen Krieg auslösen.
  • Nun will er den Schutz kritischer Infrastruktur voranbringen.

«Wenn wir in einem Krieg mit einer Grossmacht enden, dann als Folge eines Cyberangriffs von grosser Tragweite», sagte Biden bei seinem ersten Besuch im Büro der Geheimdienstkoordination (ODNI). «Und die Fähigkeiten dafür nehmen exponentiell zu.»

Am Mittwoch stellte die US-Regierung Pläne vor, um die Cybersicherheit bei sogenannter kritischer Infrastruktur zu gewährleisten. Damit sollen lang überfällige Massnahmen gegen die Bedrohung durch Cyberangriffe umgesetzt werden.

Keine Kritik an den Geheimdiensten

Biden sprach vor etwa 120 ODNI-Mitarbeitern. Diese beaufsichtigen 17 US-Nachrichtendienste. Zugleich versprach der US-Präsident, die Arbeit des ODNI niemals zu «politisieren».

Sein republikanischer Vorgänger Donald Trump kritisierte die Geheimdienste teils scharf. Auch stellte er Erkenntnisse der amerikanischen Geheimdienste infrage zu Einmischungen Russlands in die US-Wahlen von 2016. Damit düpierte Trump seine eigenen Leute.

Viele Cyberangriffe stammen aus China und Russland

Die US-Regierung beschuldigten vergangene Woche das kommunistische China wegen «unverantwortlichen böswilligen Cyberaktivitäten». Dieselben Vorwürfe kamen von der Europäischen Union, Grossbritannien, der Nato und weiteren Verbündeten. Unter anderem stecke China hinter dem Angriff auf die E-Mail-Software Exchange Server vom US-Konzern Microsoft im März.

Nachdem Hacker anfangs Juli Russland angegriffen hatten, forderte Präsident Putin gegen die Täter vorzugehen. Es kam zum etwa einstündigen Telefonat mit Biden. Dabei habe Putin über «anhaltende Ransomware-Angriffe von Kriminellen mit Sitz in Russland» gesprochen, teilte das Weisse Haus mit.

Zwei ältere Herren sitzen im schwarzen Anzug mit weissen Hemd auf einem Holzstuhl. Im Hintergrund ein Bücherregal.
Legende: US-Präsident Biden (links) und Russlands Präsident Putin trafen sich für ein erstes persönliches Gespräch in Genf am 16. Juni 2021. Keystone

Anlass war, dass Hacker Hunderte Unternehmen mit Erpressungs-Software angriffen. Dies gelang über eine Schwachstelle beim amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya.

Die Gruppe aus russischen Experten Revil verlangte 70 Millionen US-Dollar (etwa 59 Millionen Euro) in der Digitalwährung Bitcoin für einen Generalschlüssel zu allen betroffenen Computern. Zudem seien laut den USA russische Geheimdienste für einen massiven Hackerangriff auf Ministerien, Behörden und Firmen in Amerika verantwortlich.

SRF 4 News, 28.7.21, 12:00 Uhr ; 

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