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Spionagefall in Österreich Russischer Spion aufgeflogen

  • Ein mittlerweile pensionierter Oberst des österreichischen Bundesheeres soll während seiner aktiven Zeit im Heer rund 20 Jahre für Russland spioniert haben.
  • Die zuständige Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen.
  • Wegen des Falls sei der Geschäftsträger der russischen Botschaft einbestellt worden, teilte das Aussenministerium in Wien mit.

Bisher pflegen Österreich und Russland durchaus enge, teils gar freundschaftliche Beziehungen. Präsident Wladimir Putin war erst im Sommer Ehrengast an der Hochzeit der österreichischen Aussenministerin Karin Kneissl.

Die Affäre um einen mutmasslichen Spion Moskaus belastet nun die freundschaftlichen Beziehungen. Ein ehemaliger Oberst des österreichischen Bundesheers soll während Jahrzehnten für Russland spioniert haben. Sogar in diesem Jahr soll er Informationen nach Moskau weitergegeben haben.

Wegen des Falls sei der Geschäftsträger der russischen Botschaft einbestellt worden, teilte das Aussenministerium mit. «Sollten sich die jetzt vorliegenden Verdachtsmomente bestätigen, dann würde dies eine schwerwiegende Belastung für die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Russland darstellen.»

Das Ausmass des Verrats ist unklar. Österreich ist zwar kein Nato-Mitglied, hat aber als Teilnehmer von Schulungsprogrammen durchaus Zugang zu bestimmten Daten. Nach Angaben aus Wien war Russland an Informationen über Waffensysteme, Daten rund um die Zuwanderung und auch an Persönlichkeitsprofilen interessiert. Der 70-jährige Offizier habe rund 300'000 Euro erhalten und sei geständig, hiess es in ministeriellen Kreisen.

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