- Bei einem schweren Erdbeben im Süden der Philippinen sind mindestens sechs Menschen getötet worden.
- Mehr als 300 Menschen wurden durch das Beben der Stärke 6.6 auf der Insel Mindanao verletzt.
- Unter den Toten sind auch mindestens zwei Kinder.
Erst vor knapp zwei Wochen hatte in derselben Region schon einmal die Erde gebebt. Damals kamen sieben Menschen ums Leben. Die Furcht vor weiteren Nachbeben ist nun gross. Viele Anwohner wollen nicht mehr in ihre Häuser zurück und bleiben im Freien.
Das neue Erdbeben erschütterte die Region um 9:04 Uhr Ortszeit. Das Epizentrum lag in der Provinz Cotabato, rund 100 Kilometer westlich der Stadt Davao.
In der Stadt Magsaysay wurde ein 15-Jähriger in der Schule von herabfallenden Trümmern erschlagen. Der Junge sei unter eine einstürzende Wand geraten, sagte ein Sprecher der Stadt. An der Schule sei wegen des Bebens Panik ausgebrochen, mehrere Schüler seien verletzt worden.
Bei einem Erdrutsch in der Stadt Arakan starb ein fünfjähriger Junge. Vielerorts flohen Menschen in Panik aus Gebäuden.
Erschütterungen während einer Minute
«Gebäude haben sich nicht nur bewegt, sie schwankten», sagte der Arzt Gadi Sorilla im Spital in Tulunan, rund 25 Kilometer vom Epizentrum entfernt. Etwa zehn Patienten seien kurz nach dem Beben in das Spital gebracht worden. Einige von ihnen hätten Kopfverletzungen erlitten.
Das Beben hielt nach Behördenangaben in einigen Gegenden fast eine Minute lang an. Mehrere Wohnhäuser und öffentliche Gebäude wurden beschädigt. Als Vorsichtsmassnahme wurden Schulen in der Region geschlossen.
Der Bürgermeister von Tulunan, Reuel Limbungan, sagte, das Gebäude der Stadtverwaltung sei bei dem Beben zerstört worden. Es gebe zahlreiche Berichte über Verletzte, diese seien bislang aber nicht bestätigt. Der örtliche Katastrophenschutz erklärte, es gebe Berichte über einen Vermissten.
Zweites Beben innert zwei Wochen
Erst vor knapp zwei Wochen war die Insel Mindanao von einem Erdbeben der Stärke 6.4 erschüttert worden. Es gab mindestens fünf Tote und über 200 Verletzte, dutzende Gebäude wurden beschädigt. 570 Menschen leben nach Behördenangaben noch in Notunterkünften.
Der Leiter des Instituts für Vulkanologie und Seismologie (Philvolcs), Renato Solidum, sagte, vermutlich gebe es einen Zusammenhang zwischen dem neuen Beben und dem Erdbeben Mitte Oktober. Die Philippinen liegen am Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort ereignen sich rund 90 Prozent aller Erdbeben weltweit.