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Stichwahl in Frankreich Umfragen sehen Macron vorne

Den Sieg hat Macron aber längst nicht in der Tasche. Die Zahl der Unentschlossenen und frustrierten Nichtwähler ist derzeit hoch.

  • Emmanuel Macron hat kurz vor der französischen Stichwahl seinen Vorsprung vor der Rechtspopulistin Marine Le Pen in Umfragen leicht ausgebaut.
  • Eine Befragung von Ipsos/Sopra Steria sah Macron nach dem einzigen TV-Duell der beiden Kandidaten bei 61,5 Prozent, ein Plus um 2,5 Prozentpunkte seit Anfang der Woche.
  • Le Pen kam in der am Freitag veröffentlichten Umfrage im Auftrag des öffentlich-rechtlichen französischen Rundfunks auf 38,5 Prozent der Befragten.

17 Prozent der Befragten äusserten hingegen keine Wahlabsicht. Meinungsforschern zufolge könnte diesmal ein Viertel der Wähler den Urnen fernbleiben – das wäre der zweithöchste Wert seit 1965. An der ersten Runde beteiligten sich laut Innenministerium knapp 78 Prozent.

Meinungsforscher schätzen, dass mindestens 15 Prozent der rund 47 Millionen Wahlberechtigten noch unentschieden sind, wem sie ihre Stimme geben. Vor allem viele Linke, die vom Abschneiden ihrer Kandidaten enttäuscht sind. Sie wollen nun weder Macron noch Le Pen ihre Stimme geben und gehen gar nicht erst zur Wahl.

In einer weiteren Umfrage des Instituts Elabe lag Macron bei 62 Prozent, Le Pen bei 38 Prozent. Freitag war offiziell der letzte Tag des Wahlkampfs, danach dürfen keine neuen Umfragen mehr veröffentlicht werden.

Kein Sozialist, kein Konservativer

Erstmals seit 1958 findet eine Stichwahl für das Präsidentenamt statt, bei der weder ein Konservativer noch ein Sozialist dabei ist. Mit Macrons «En marche» (Vorwärts) ist ein neuer Akteur im Spiel.

Auch wenn der erst vor einem Jahr ins Leben gerufenen Bewegung der Unterbau einer etablierten Partei fehlt, geben ihr manche Meinungsforscher gute Chancen, bei der Parlamentswahl im Juni am meisten Stimmen zu holen.

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