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Stichwahl in Slowenien Der neue Präsident ist der alte

Nach der Wahl bleibt alles wie vorher – scheinbar. Denn fast wäre ein Komiker zum Staatsoberhaupt gewählt worden.

  • Der slowenische Staatspräsident Borut Pahor hat in einer Stichwahl am Sonntag rund 53 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten.
  • Das teilte die staatliche Wahlkommission in Ljubljana nach Auszählung von über 93 Prozent der Stimmzettel mit.
  • Sein 39-jähriger Herausforderer Marjan Sarec errang danach fast 47 Prozent der Stimmen.
  • Im Euro-Land Slowenien hat der Präsident weitgehend repräsentative Aufgaben.

Nur rund 42 Prozent der 1,7 Millionen Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab, wie die Wahlkommission berichtete. Der unterlegene Sarec, der Bürgermeister der Kleinstadt Kamnik ist, war dennoch die Überraschung des Wahlabends. Vor drei Wochen hatte er mit 25 Prozent noch hoffnungslos hinter Pahor (47 Prozent) zurückgelegen. Weil keiner der Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit erreichte, war die Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten erforderlich.

In einer dramatischen Aufholjagd machte es der Politneuling noch mal spannend. Die Medien hatten den Zweikampf als prinzipielle Auseinandersetzung des politischen Establishments mit neuen politischen Kräften beschrieben. Während Pahor schon Parlaments- und Regierungschef seines Landes war, betrat der ausgebildete Schauspieler Sarec erst vor sieben Jahren die politische Bühne.

In ersten heimischen Kommentaren wurde dem Unterlegenen, der sich früher als Komiker über die Spitzenpolitiker lustig gemacht hatte, eine grosse politische Zukunft vorausgesagt. Nun sei damit zu rechnen, dass Sarec eine eigene Partei gründen und eine wichtige Rolle bei der nächsten Parlamentswahl spielen werde.

«Instagram-Präsident» ohne Programm

Wahlsieger Pahor gilt im eigenen Land als Politiker ohne nennenswerte Ecken und Kanten. Das frühere Model macht in Massanzügen wie in Sportkleidung immer eine prächtige Figur. Die Medien des Landes hatten ihm vorgehalten, er habe kein politisches Programm vermitteln können.

Dagegen war der Sozialdemokrat kreuz und quer durch das kleine Land gewandert, um mit den Bürgern unmittelbar in Kontakt zu kommen. Pahor hat ausserdem den Ruf des «Instagram-Präsidenten»: Mehr als 40'000 Menschen folgen ihm.

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