- Paris zieht gegen den Unterkunftsvermittler Airbnb vor Gericht und verlangt nach eigenen Angaben eine «Rekordstrafe» von 12.5 Millionen Euro.
- Die Pariser Bürgermeisterin wirft dem Unternehmen vor, 1000 nicht-registrierte Wohnungen auf seiner Seite anzubieten.
- Airbnb hat nach eigenen Angaben die Vermieter in Paris weitgehend über die aktuellen Vorschriften informiert und weist die Vorwürfe zurück.
Auswirkungen von Airbnb: Hohe Mietpreise
Der Wohnungsmarkt im französischen Stadtzentrum ist angespannt. Die Bürgermeisterin Anna Hidalgo warnt sogar von einer Entwicklung wie in Venedig oder Barcelona, wo sich Einwohner gegen Besucher wendeten. «Illegale Touristenunterkünfte, die die Mietpreise erhöhen und die Bewohner belästigen: Es reicht! Ich habe beschlossen, die Websites zur Verantwortung zu ziehen», so Hidalgo.
Die Stadt stellt Vermittlungsportalen wie Airbnb Auflagen. So dürfen zum Beispiel Wohnungen maximal 120 Tage pro Jahr an Touristen angeboten werden und müssen grundsätzlich registriert werden. Der Verstoss gegen die Regeln ist teuer: Pro unregistriertem Angebot steht eine Strafzahlung von 12'500 Euro an.
Airbnb: «Unverhältnismässige Regeln» in Paris
Airbnb kritisiert die Vorschriften als «ineffektiv und unverhältnismässig». Sie würden gegen europäisches Recht verstossen. Dennoch will sich das Unternehmen bemühen: Es erklärte, dass bereits Massnahmen ergriffen wurden, um sicherzustellen, dass die geltenden Regeln in Paris eingehalten werden.
Rund um den Globus muss Airbnb zunehmend strenge Regeln einhalten, um Zimmer, Wohnungen und Häuser vermitteln zu können. Paris bemüht sich schon länger, der Wohnungsknappheit entgegenzuwirken und die Vermietung über Online-Plattformen stärker zu regulieren.
Im April 2018 war die Stadt bereits gegen Airbnb und Wimdu rechtlich vorgegangen und hat die Plattformen aufgefordert, Anzeigen ohne Registrierungsnummern nicht mehr zu veröffentlichen.