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Streit um Unabhängigkeit Mariano Rajoy macht Wahlkampf in Katalonien

  • Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy ist am Sonntag nach Barcelona gereist.
  • Er nahm dort an einer Wahlveranstaltung seiner konservativen Volkspartei (PP) für die katalanischen Neuwahlen am 21. Dezember teil.
  • Es ist der erste Besuch in der Regionalhauptstadt seit der Kontrollübernahme der Zentralregierung in Katalonien.

In seiner Rede forderte Rajoy die so genannte «schweigende Mehrheit» auf, bei der Wahl ihre Stimme abzugeben – und dabei ihrer Ablehnung einer Abspaltung der Region von Spanien Ausdruck zu verleihen, damit dort wieder Normalität einkehren könne.

Katalonien ist Spanien und Spanien ist Katalonien.
Autor: Mariano Rajoy Ministerpräsident von Spanien

«Katalonien ist Spanien und Spanien ist Katalonien», erklärte Rajoy unter dem Applaus seiner Parteikollegen. Eine Mehrheit der Katalanen ist gegen die Unabhängigkeit, jedoch verschafft sie sich seit Monaten weniger Gehör als die Befürworter der Trennung.

Appell an Firmen

Zudem appellierte Rajoy an die Unternehmen, Katalonien nicht den Rücken zu kehren.

Wir müssen das unternehmerische und dynamische Katalonien zurückbekommen, das so viel für den Fortschritt getan hat.
Autor: Mariano Rajoy Ministerpräsident Spaniens

«Wir müssen das sensible, praktische, unternehmerische und dynamische Katalonien zurückbekommen, das so viel für den Fortschritt Spaniens und Europas getan hat», sagte Rajoy in seiner Rede.

Wegen der Unsicherheit über die Zukunft Kataloniens haben bereits mehr als 2400 Firmen ihren Hauptsitz aus der wohlhabenden Region im Nordosten Spaniens abgezogen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnte im Oktober vor einer Rezession in Katalonien.

Tausende auf den Strassen Barcelonas

Rajoy hatte nach einem Unabhängigkeitsbeschluss der Regionalregierung Ende Oktober erstmals den Artikel 155 der spanischen Verfassung angewandt und die Regionalregierung entmachtet. Erst am Samstag waren Hunderttausende Separatisten auf die Strassen gegangen, um gegen die Festnahme von acht Ex-Mitgliedern der katalanischen Regierung zu protestieren. Dabei forderten sie auch den Abzug der «Besatzungsmacht» aus Madrid.

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