- Bei der internationalen Suche nach dem verschollenen argentinischen U-Boot hat ein Wettlauf mit der Zeit begonnen.
- Die «ARA San Juan» mit ihrer 44-köpfigen Besatzung ist seit Mittwoch verschollen, das U-Boot hat eine Sauerstoffreserve für sieben Tage.
- Inzwischen wird ausgeschlossen, dass sieben von einem Satellitenunternehmen erfasste Anrufversuche von dem U-Boot ausgegangen seien.
Die Suchaktion nach dem U-Boot geht trotz schwerer See mit Hochdruck weiter. 16 Schiffe und zehn Flugzeuge aus sieben Ländern sichten eine Fläche von 43'000 Quadratkilometern im Südatlantik, um die «ARA San Juan» zu orten. Der anhaltend hohe Wellengang von bis zu sieben Metern und der starke Wind von bis zu 70 Kilometern pro Stunde erschwerten weiterhin die Suche, erklärte ein Marinesprecher.
US-Transportmaschinen hatten am Sonntag ein Mini-U-Boot und weitere Ausrüstung für Unterwasser-Bergungen in die patagonische Küstenstadt Comodoro Rivadavia gebracht.
Das diesel-elektrisch angetriebene U-Boot mit einer Kiellänge von 65 Metern war in Ushuaia in Feuerland ausgelaufen und sollte am Wochenende Mar del Plata erreichen.
Bei der letzten Verbindung mit seinem Marinestützpunkt am Mittwoch habe das U-Boot eine Batteriepanne gemeldet, erklärte ein weiterer Marinesprecher. Es sei dann angeordnet worden, das U-Boot solle auf kürzester Route den Heimathafen Mar del Plata anlaufen, der 400 Kilometer südlich von Buenos Aires gelegen ist. Gleichzeitig seien erste Schiffe zur Unterstützung des U-Boots ausgelaufen.
Zeichen bleiben aus
«Es besteht grosse Ungewissheit wegen des Ausbleibens von Zeichen, die uns zur Ortung des U-Boots führen könnten», sagte der Sprecher. Die Wetterbedingungen sollen sich erst am Dienstag bessern, womit die Echoortung der Schiffe und Flugzeuge effektiver werde.
Die «ARA San Juan» wurde im Auftrag der argentinischen Kriegsmarine von den damals dem Thyssen-Konzern gehörenden Nordseewerken in Emden gebaut. Nach dem Stapellauf 1983 wurde das U-Boot 1985 von der Marine in Dienst genommen. Ab 2007 wurde es in einer argentinischen Werft einer allgemeinen Überholung unterzogen, die wegen Etat-Kürzungen erst 2014 abgeschlossen wurde.