- Im Weddell-Meer in der Antarktis hätte ein mehr als 1,8 Millionen Quadratkilometer grosses Schutzgebiet eingerichtet werden sollen.
- An einer Meeresschutz-Konferenz auf der australischen Insel Tasmanien scheiterte dieser Plan am Freitag jedoch vorerst.
- Das Schutzgebiet-Projekt wurde von Russland und China blockiert, und auch von Norwegen kam Widerstand.
In Tasmaniens Hauptstadt Hobart berät alljährlich die internationale Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis aus mehr als zwei Dutzend Staaten. Sie ist zuständig für die Kontrolle der Fischerei sowie die Ausweisung von Schutzgebieten.
Der Vorschlag fürs Weddell-Meer kam von der EU und wurde auch vom Bundestag unterstützt. Er soll nun nächstes Jahr erneut beraten werden. Es wäre das grösste Meeresschutzgebiet der Welt.
Bald durch Fischerei bedroht?
In dem Gebiet leben mehr als 300'000 Kaiserpinguine. Dort sind auch Blauwale, Seeelefanten, antarktische Seebären sowie seltene Seevögel zuhause. Bisher blieb das Weddell-Meer von Fischerei weitgehend verschont, weil grosse Teile ständig von Eis bedeckt sind.
Wegen des Klimawandels wird jedoch erwartet, dass Fangflotten auf der Jagd nach Krill und Seehecht bald auch dorthin kommen. In den Gebieten weiter nördlich werden jährlich Hunderttausende Tonnen Krill gefischt.