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Syrien-Bilanz des IKRK Zerstörte Spitäler, fehlende Ärzte und kaum Wasser

  • Im Süden Syriens sind die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen noch nicht vorbei.
  • Humanitäre Hilfe des IKRK über die Grenze zwischen Jordanien und Syrien hinweg ist derzeit unmöglich.

Auf der einen Seite Raketen und Bomben, auf der anderen Seite geschlossene Grenzen. Dazwischen eine Viertelmillion Menschen auf der Flucht.

Die Daraa-Offensive der syrischen Streitkräfte drohte zur nächsten humanitären Katastrophe im Syrien-Krieg zu werden. «Es war ganz klar eine enorme Befürchtung, was da mit den Leuten passiert», sagt Jürg Montani, Delegationsleiter des IKRK in Jordanien.

Kämpfe im Süden halten unvermindert an

Zur Schlacht an der Grenze, wo sich zehntausende von Flüchtlingen aufhielten, kam es zum Glück nicht. Stattdessen zu Friedensverhandlungen, die zu einer Evakuation von Rebellen und ihren Familien führten. «Das heisst, dass die Flüchtlinge, die an der Grenze waren, inzwischen zurück ins Landesinnere gegangen sind.»

Damit sind die Kämpfe im Süden Syriens aber noch nicht vorbei. «Ja, es bleibt noch eine relativ kleine Ecke zwischen der syrischen Grenze mit Jordanien und Israel, wo eine Gruppe, die mit dem IS affiliiert ist, da noch standhält. Und da konzentrieren sich jetzt die grossen Kämpfe.»

Massive Zerstörungen

Nach hunderten von Bombenangriffen über einen Monat hinweg, sei die Zerstörung massiv, berichten Jürg Montanis Kollegen vom IKRK in Damaskus. «Die Leute sind nicht mehr da, die Ärzte sind nicht mehr unbedingt da oder können nicht frei arbeiten. Die Spitäler sind teilweise oder ganz zerstört, funktionieren nicht mehr, haben nicht mehr genug Medikamente. Die Wasserversorgung ist zerstört. Also das wird eine riesige Herausforderung um das wieder so weit aufzubauen, damit sich die Leute wieder ein Leben einrichten können in diesen Gebieten.»

Solange die Kämpfe weitergehen, ist an Aufbau nicht zu denken. Humanitäre Hilfe steht im Vordergrund. Und die zu erbringen ist schwieriger geworden, seitdem die syrische Regierung wieder die Kontrolle über die Grenze nach Jordanien übernommen hat.

Wesentlicher Teil der Hilfe fällt aus

Als die Rebellen das Gebiet kontrollierten, wurde die gesamte Gegend mit humanitärer Hilfe aus Jordanien versorgt. «Diese grenzüberschreitende humanitäre Hilfe ist heute nicht mehr möglich.»

Darunter wird die Bevölkerung im Süden Syriens leiden. Denn damit fällt ein wesentlicher Teil der humanitären Hilfe in der Region weg. Eine Herausforderung auch für das IKRK – beidseits der Grenze.

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