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Teilöffnung der Grenzen Thailand ist bereit für die Rückkehr der Touristen

Der Schweizer Hotelier des Mövenpick Hotels in Bangkok erwartet aber trotz Öffnung keine riesigen Touristenströme.

Sanfte Jazzklänge gleiten durch die riesige, aber leere Eingangshalle des Mövenpick Hotels in Bangkok. Nur einer steht hier und führt die Treppe hinunter zum tropischen Garten mit dem grossen, aber leeren Swimmingpool: der Schweizer Hoteldirektor Bruno Huber. Die Fassungslosigkeit ist dem 61-jährigen Hotelier anzuhören: «Da ist nichts, es ist alles leer. Man sieht kein Gast. Das ist schon sehr eigenartig für einen Hotelier, wenn er keinen Gast sieht.»

Ein leerer Speisesaal ist auf dem Bild zu sehen. Leere Tische und Stühle sind im Raum.
Legende: Dank erleichterten Einreisebedingungen für Touristen aus 63 Ländern: Im Speisesaal des Mövenpick Hotel in Bangkok sollen bald wieder Gäste dinieren können. SRF

Als im März 2020 die Pandemie Thailand erfasste, schloss die Regierung die Grenze. Für die wichtige Tourismusindustrie, die zwanzig Prozent der Wirtschaftsleistung bringt, sei dies ein gewaltiger Schock gewesen, sagt Huber: «Das Land hat natürlich gelitten, wenn man von 40 Millionen Touristen auf null geht. Das tut weh, das ist ein riesiger Wirtschaftseinbruch.»

Zu einem Quarantäne-Hotel umfunktioniert

Dabei habe er noch Glück gehabt, sagt der Schweizer Hotelier. Das Mövenpick Hotel musste nicht wie so viele andere schliessen und Personal entlassen. Stattdessen wurde es zu einem staatlich anerkannten Quarantäne-Hotel umfunktioniert, nachdem die Regierung die Einreisebestimmungen langsam zu lockern begonnen hatte.

Seit Montag, 1. November, können zweifach geimpfte Reisende aus 63 Ländern sogar ohne diese zweiwöchige Hotelquarantäne ins Land einreisen. Die erste Nacht müssen sie trotzdem in einem Hotel verbringen und dort auf die Ergebnisse ihres PCR-Tests warten.

Einreise weiterhin mit Hürden

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Die Einreise nach Thailand wird ab November stark erleichtert, ist aber nicht für alle Personen offen. Man muss zweimal geimpft sein und einen aktuellen, negativen PCR-Test vorweisen. Auch muss man eine Bescheinigung der Krankenversicherung vorlegen, die bestätigt, dass man eine Kostendeckung von mindestens 50'000 Dollar hat.

Ausserdem muss man sich vorgängig auf einer Website der thailändischen Behörden registrieren und dies bei der Einreise auch vorweisen. Ausserdem muss jede und jeder Eingereiste die erste Nacht in Thailand in einem SAH+-zertifizierten Hotel verbringen und das Resultat eines zusätzlichen, bei der Einreise genommenen Covid-Tests abwarten.

45 Buchungen für den ersten Tag der Öffnung und eine Flut von Anrufen und E-Mails hätten ihm die erleichterten Einreisebestimmungen beschert, sagt Hoteldirektor Huber:  «Wir waren das Auskunftsamt für das deutschsprachige Europa. Die Leute wussten nicht, wie das hier genau funktioniert, denn wer einreisen will, muss immer noch eine Reihe von Dokumenten vorweisen.»

Wer jetzt nach Thailand reist, kann profitieren

Riesige Touristenströme erwartet Huber trotz der Öffnung nicht. Die meisten Touristinnen und Touristen kamen vor der Pandemie ohnehin aus China und China bleibt weiterhin geschlossen. Wer nun jedoch zum Beispiel aus der Schweiz nach Thailand reisen wolle, könne von guten Angeboten der Hotels profitieren: «Die Restaurants gehen wieder auf, Shopping ist wieder möglich und die Sehenswürdigkeiten sind wieder zugänglich. Weil es nicht so viele Leute hat, hat man mehr Platz und es ist angenehmer diese zu besichtigen.»

Ein älterer Mann in blauem Hemd lehnt sich an einen Tisch an und schaut geradewegs in die Kamera
Legende: Der Schweizer Hoteldirektor Bruno Huber in der noch leeren Eingangshalle seines Hotels in Bangkok. SRF

Nur etwas fehlt: das Nachtleben. Pubs und Discos bleiben weiterhin geschlossen. Bangkok, die Stadt, die vor der Pandemie niemals schlief, geht weiterhin früh zu Bett.

SRF4 News, 28.10.2021, 09:30 Uhr

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