- In der afghanischen Hauptstadt Kabul wurde am Mittwoch ein Militärspital nahe der US-Botschaft mit Schnellfeuerwaffen und Handgranaten attackiert.
- Vier Kämpfer des «Islamischen Staates» rissen mindestens 34 Menschen in den Tod. Später bekannte sich der IS zum Anschlag.
- Mehr als 100 weitere Menschen wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums verletzt.
- Das Spital, das sowohl Armee- und Polizeiangehörige als auch deren Familien versorgt, wurde bereits im Jahr 2011 angegriffen. Damals starben sechs Menschen.
Der Angriff ereignete sich am frühen Mittwochmorgen. Dabei sprengte sich laut dem afghanischen Verteidigungsministerium ein Täter am Eingang der Klinik in die Luft. Die anderen Angreifer, die zum Teil weisse Ärztekittel trugen, drangen schliesslich in die Klinik ein und verschanzten sich im zweiten und dritten Stock.
Spezialkräfte beendeten Angriff
Das Gefecht dauerte laut den afghanischen Behörden mehrere Stunden an. Erst dank dem Einsatz von Spezialkräften konnte der Angriff nach sieben Stunden beendet werden.
Mindestens 34 Menschen seien ums Leben gekommen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministerium. Zuvor war von vier Toten die Rede. Mehr als 100 weitere Menschen wurden verletzt.
In einer Erklärung der als IS-Sprachrohr geltenden Agentur Amak hiess es, Kämpfer des Islamischen Staates (IS) hätten das Krankenhaus angegriffen. Afghanistans Präsident Aschraf Ghani sprach von einer Terrorattacke, die gegen alle menschlichen Werte verstosse.
Mehrere Attacken seit Jahresbeginn
Nahe dem Militärspital im Viertel Wasir Akbar Khan liegen neben der US-Botschaft auch andere Botschaften sowie die Büros und Gästehäuser vieler internationaler Organisationen.
Erst vor zwei Wochen hatten radikalislamische Taliban bei einem Doppelanschlag auf eine Polizeistation und ein Geheimdienstbüro mindestens 23 Menschen getötet und mindestens 107 verletzt.
Im Januar hatten die Taliban das Parlament angegriffen und 37 Menschen getötet sowie um die 100 verletzt.
Auch die Terrormiliz Islamischer Staat tötete im Februar mindestens 22 Menschen bei einem Angriff auf das höchste Gericht des Landes. Mindestens 41 Menschen wurden verletzt.