- Eine Woche nach dem Anschlag auf eine Konzerthalle in Moskau sind in Tadschikistan neun Personen festgenommen worden.
- Die Polizei sieht bei ihnen eine Verbindung zu den Tatverdächtigen und zu einem Ableger der Terror-Miliz «Islamischer Staat».
- Alle neun Personen wurden demnach bereits am Montag in der Stadt Wahdat festgenommen und in die Hauptstadt Duschanbe gebracht.
Bei dem Anschlag am vergangenen Freitagabend waren mehr als 140 Menschen ums Leben gekommen. Der afghanische IS-Ableger ISPK hat sich zu dem Angriff bekannt. Dies haben die USA und Frankreich unter Berufung auf Geheimdienstinformationen bestätigt.
Die russischen Behörden ermitteln wegen Terrorismus und haben bislang elf Personen festgenommen, darunter die vier mutmasslichen Schützen. Sie stammen den gefundenen Pässen nach aus der zentralasiatischen Republik Tadschikistan.
Die vier mutmasslichen Haupttäter waren schon am Sonntagabend vor dem Haftrichter erschienen. Dabei waren an ihren Körpern Verletzungen zu erkennen, die auf Folter durch russische Sicherheitskräfte hindeuten. Der frühere russische Präsident und heutige Vize-Chef des Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, äusserte dich unmissverständlich über seine Vorstellungen über die Zukunft der Attentäter und Beteiligten. «Sie töten? Natürlich, und das wird auch geschehen», schrieb er auf Telegram. «Aber wichtiger ist, alle Beteiligten zu töten.» Damit meinte er Auftraggeber und Helfer. «Alle töten.»
Versagen russischer Sicherheitskräfte
Das ungehinderte Eindringen der Bewaffneten in das mit Tausenden Besuchern besetzte Veranstaltungszentrum gilt als schweres Versagen der russischen Sicherheitskräfte. Der Parlamentsvorsitzende Wjatscheslaw Wolodin forderte am Mittwoch die zuständigen Ausschüsse in der Staatsduma auf, die Sicherheitsregeln für Massenveranstaltungen zu verbessern.
Kremlchef Wladimir Putin hatte zunächst die Ukraine für den Anschlag verantwortlich gemacht, ohne Beweise dafür vorzulegen. Die Ukraine wies jede Beteiligung zurück. Später erklärte Putin zwar, radikale Islamisten stünden hinter der Tat. Jedoch passe der Angriff zu ukrainischen Einschüchterungsversuchen.