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Terrorverdacht Explosion vor Synagoge in Frankreich: Mutmasslicher Täter gefasst

  • Vor einer Synagoge im südfranzösischen La Grande-Motte hat es am Samstagmorgen eine Explosion gegeben.
  • Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat laut der Deutschen Presse-Agentur die Ermittlungen übernommen.
  • Gemäss dem geschäftsführenden Innenminister Gérald Darmanin ist der mutmassliche Täter festgenommen worden.

Darmanin gab die Festnahme auf der Plattform X bekannt und bedankte sich dort bei den Einsatzkräften. Der Verdächtige habe vor der Festnahme Schüsse abgegeben, erklärte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft. Die Einsatzkräfte schossen demnach zurück und verletzten ihn im Gesicht.

Knapp 200 Polizisten und Gendarmen hatten stundenlang nach dem mutmasslichen Täter gesucht. Es gab mehrere Durchsuchungen, bis er schliesslich in Nîmes gefasst wurde, das rund 40 Kilometer vom Anschlagsort La Grande-Motte entfernt liegt. Auch zwei Personen aus dem Umfeld des Mannes kamen in Polizeigewahrsam.

Am Samstagmorgen waren zwei Türen der Synagoge in La Grande-Motte bei Montpellier in Brand gesetzt worden. Auch zwei Autos vor dem Gebäude gingen in Flammen auf. In einem der Fahrzeuge explodierte eine Gasflasche, wie ein Sprecher der Gendarmerie sagte. Dabei wurde ein Polizist verletzt. In dem Gebäude kam demnach niemand zu Schaden.

Ob die zwei Türen der Synagoge vor oder nach der Explosion in Brand gesetzt worden seien, sei unklar. Zu dem Zeitpunkt befanden sich fünf Menschen in der Synagoge, unter ihnen der Rabbi. Sie blieben laut Anti-Terror-Staatsanwaltschaft unverletzt.

Ein Mann, der von der Videoüberwachung dabei gefilmt wurde, wie er nach dem Brand und der Explosion vor dem religiösen Gebäude das Gelände verliess, trug eine palästinensische Flagge.

Anschlag während Ankunftszeitpunkt von Gläubigen

Konkret ermittelt die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft zu versuchter Tötung mit Terrorismusbezug und Zerstörung mit gefährlichen Mitteln sowie terroristischer Vereinigung.

Polizisten sperren Strasse mit Absperrband ab.
Legende: Nach den Explosionen sind Feuerwehr und Polizei sowie die Kriminalpolizei vor Ort. Imago / ValentinaClaret Panoramic

«Wir können davon ausgehen, dass wir einem absoluten Drama entgangen sind», meinte der amtierende Premierminister Gabriel Attal. Ersten Erkenntnissen zufolge sei der Täter sehr entschlossen gewesen. Wäre die Synagoge zum Tatzeitpunkt gefüllt gewesen und wären Menschen nach draussen gekommen, hätte es vermutlich Tote gegeben. Die Tat sei empörend. Attal verwies auch auf die steigende Zahl antisemitischer Übergriffe in Frankreich.

Macron spricht von «fortlaufendem Kampf gegen Antisemitismus»

Frankreichs geschäftsführender Innenminister Gérald Darmanin liess anordnen, die Präsenz von Sicherheitskräften vor jüdischen Gotteshäusern sofort zu erhöhen. Auf X schrieb er von einer «offenbar kriminellen versuchten Brandstiftung». Er drücke der jüdischen Gemeinschaft seine volle Unterstützung aus.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb: «Der Kampf gegen den Antisemitismus ist ein fortlaufender Kampf, der Kampf der vereinten Nation.» Alles werde getan, um den Verantwortlichen zu finden. Die Tat bezeichnete er als terroristisch.

Der Vorsitzende des Dachverbands jüdischer Organisationen in Frankreich Crif, Yonathan Arfi, schrieb, die Explosion habe zu einem Zeitpunkt stattgefunden, zu dem die Ankunft von Gläubigen an der Synagoge erwartet werden könne. Es handle sich nicht nur um einen Angriff auf ein Gotteshaus, sondern den Versuch, Juden umzubringen.

SRF 4 News, 24.08.2024, 13 Uhr ; 

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