Jeden Tag protestieren mehrere Personen gegen den Plan ihres Gouverneurs, in Arkansas bis Ende April sieben Menschen hinrichten zu lassen. «Wenn ich der Gouverneur wäre, würde ich nicht wollen, dass sich meine Kinder und Grosskinder für so einen Entscheid an mich erinnern müssten», meint eine Frau.
Gouverneur Asa Hutchinson hat entschieden, dass für die sieben Männer das Todesurteil zwischen dem 17. und 27. April vollstreckt werden muss. Grund für die Eile ist, dass das Beruhigungsmittel Midazolam Ende April abläuft. Es ist eines von drei Mitteln, die bei der Tötung gespritzt werden, zusammen mit einem Lähmungs-Mittel und einem Mittel, das den Herzschlag stoppt.
«Das hat es noch nie gegeben in der Geschichte der USA, dass Hinrichtungen aufgrund des Verfalldatums eines Medikaments geplant wurden», so Robert Dunham, Direktor Informationszentrum Todesstrafe. «In meinen Augen ist das nicht zulässig.»
Erhöhtes Risiko für Fehler
Im Moment ist vorgesehen, dass es an drei Tagen zu Doppel-Hinrichtungen kommen wird. Die Risiken für einen Staat, im dem in den letzten zwölf Jahren niemand hingerichtet wurde, sind dabei beträchtlich.
«Der Druck auf die Angestellten im Gefängnis, die so viele Hinrichtungen in so kurzer Zeit durchführen müssen, erhöht das Risiko, dass etwas schief läuft», so Dunham. «Erstens wegen der Eile und zweitens, weil sie davon mehrfach traumatisiert sein werden. Das ist eine Belastung, die niemand so einfach wegsteckt.»
In den USA kennen derzeit noch 31 der 50 Staaten die Todesstrafe. Die jährlichen Hinrichtungen sind seit 1999 von etwas mehr als 100 auf 20 zurückgegangen. Die Menschengruppe in Arkansas protestiert weiter, und hofft, dass ein Richter die geplanten Hinrichtungen in ihrem Staat noch stoppen wird.