- So viele Kinder wie niemals zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg sind Ende 2021 weltweit auf der Flucht vor Konflikten, Gewalt und anderen Krisen gewesen.
- Eine Rekordzahl von 36.5 Millionen Kindern sei aus ihren Häusern und Wohnungen vertrieben worden.
- Darunter seien 13.7 Millionen Flüchtlings- und asylsuchende Kinder und fast 22.8 Millionen Kinder, die wegen Konflikten und Gewalt im Inland vertrieben worden seien.
- Damit stieg die Zahl der weltweit vertriebenen Kinder im Vergleich zu 2020 um 2.2 Millionen, teilte das Kinderhilfswerk Unicef mit.
Die Rekordzahl sei eine direkte Folge von langwierigen Konflikten wie in Jemen.
Oder in Afghanistan.
Rund 7.3 Millionen Kinder wurden 2021 wegen Naturkatastrophen heimatlos.
Ukraine-Krieg noch nicht berücksichtigt
Noch gar nicht eingerechnet in die Rekordzahl seien die heimatlos gewordenen Kinder in der Ukraine. Durch den russischen Angriffskrieg in dem Land seien seit Februar mehr als zwei Millionen Kinder zur Flucht veranlasst worden, rund drei Millionen Kinder seien innerhalb des Landes vertrieben worden.
Auch jene Kinder, die mit ihren Familien aus Venezuela ausgereist sind, sind in der Aufzählung nicht berücksichtigt. Sie werden in einer anderen Kategorie erfasst.
Vor allem Kinder in Afrika betroffen
Darüber hinaus würden Kinder und ihre Familien auch durch extreme Wetterereignisse wie etwa die Dürre am Horn von Afrika und durch schwere Überschwemmungen wie in Indien, Bangladesch und Südafrika vertrieben.
Über ein Drittel der vertriebenen Kinder lebe in Afrika südlich der Sahara (36 Prozent), ein Viertel in Europa und Zentralasien (25 Prozent) und 13 Prozent im Nahen Osten und Nordafrika, hiess es weiter.
Etwa zwei Drittel aller Flüchtlingskinder seien in der Grundschule eingeschrieben, während nur etwa ein Drittel der jugendlichen Flüchtlinge eine weiterführende Schule besuche.
Rund 34 Prozent der festgestellten Opfer des Menschenhandels weltweit seien Kinder.
Proportional mehr Kinder als Erwachsene auf der Flucht
Kinder seien unter den Flüchtlingen in der Welt dramatisch überrepräsentiert. Sie machen weniger als ein Drittel der Weltbevölkerung aus, aber mehr als 40 Prozent der weltweiten Flüchtlinge im Jahr 2021, teilte Unicef weiter mit.
Das Kinderhilfswerk fordert die Regierungen in aller Welt auf, den Schutz für Flüchtlinge, Migranten und Kinder zu verstärken.