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Tropenkrankheit Das Dengue-Fieber breitet sich weiter aus

Das durch die Tigermücke übertragene Virus tritt hierzulande vor allem bei Reiserückkehrern auf. Meist ist es harmlos.

Darum geht es: Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor der Ausbreitung des Virus, der das Dengue-Fieber auslösen kann. Eigentlich ist Dengue typisch für tropische Klimazonen, doch inzwischen gilt die Hälfte der Weltbevölkerung als gefährdet, an Dengue zu erkranken. Gründe dafür sind das Reiseverhalten der Menschen aus den gemässigten Klimazonen, die Ausbreitung der Virus übertragenden Tigermücke infolge der Klimaerwärmung oder die zunehmende Urbanisierung in den tropischen Gebieten.

Ein bis zwei Prozent der an Dengue Erkrankten entwickeln schwere Symptome.
Autor: Esther Künzli Leiterin des reisemedizinischen Zentrums am CH-Tropeninstitut

So gefährlich ist Dengue: In vier von fünf Fällen einer Infektion mit dem Dengue-Virus treten keine oder kaum Symptome auf, wie Esther Künzli sagt. Sie leitet das reisemedizinische Zentrum beim Schweizerischen Tropeninstitut. «Von den 20 Prozent mit Symptomen erleiden die allermeisten das typische Dengue-Fieber. Doch ein bis zwei Prozent der Erkrankten entwickeln schwere Symptome.» Diese müssten im Spital behandelt werden. Von den schwer an Dengue erkrankten Menschen wiederum sterbe bei guter medizinischer Behandlung rund ein Prozent.

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Hier kommt Dengue vor: Das Dengue-Fieber wird von der Tigermücke übertragen, die vor allem in den Tropen und Subtropen vorkommt. Da die Tigermücke am liebsten Mensch sticht, treten Dengue-Epidemien insbesondere auch in Grosstädten wie Bangkok, Rio de Janeiro oder Havanna auf – meist in der Regenzeit oder gegen deren Ende. Die Tigermücke wurde schon 2003 im Tessin nachgewiesen, auch in Basel tritt sie inzwischen regelmässig auf. Trotzdem geht die Tropenmedizinerin Künzli nicht davon aus, dass es deshalb derzeit in der Schweiz zu einer Dengue-Epidemie kommen könnte.

Das sind die Symptome: Jene 20 Prozent der Infizierten, bei denen überhaupt Symptome auftreten, leiden mitunter unter Fieber, Abgeschlagenheit, Schüttelfrost, Kreislaufbeschwerden, Kopf- und Gliederschmerzen sowie gelegentlich unter Durchfall. In einer zweiten Phase der Infektion nach einigen Tagen kann es vor allem bei Kindern und nur selten auch bei Erwachsenen zu spontanen Blutungen kommen (Nasenbluten, Hautblutungen, innere Blutungen).

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Medikamente gegen Dengue: Da es sich bei Dengue um ein Virus handelt, hilft dagegen kein Antibiotikum. Es können also bloss die Symptome bekämpft werden. Falls bei einer Dengue-Infektion Fieber auftritt, können fiebersenkende Medikamente eingenommen werden, nicht aber blutverdünnende Substanzen wie Aspirin oder Ibuprofen, weil so die durch Dengue beförderte Blutungen verstärkt werden könnte. Es wird empfohlen, bei Verdacht auf Dengue einen Arzt aufzusuchen, auch damit eine mögliche Malaria-Infektion ausgeschlossen werden kann.

Mögliche Vorkehrungen: Gegen das Dengue-Virus gibt es seit Kurzem zwar einen Impfstoff, er ist in der Schweiz aber noch nicht zugelassen. Man muss sich also präventiv schützen, indem man sich nicht von Mücken stechen lässt. Die Tigermücken in den Dengue-Gebieten sind vor allem tagsüber und am frühen Abend aktiv. Es empfiehlt sich also, Anti-Mückensprays aufzutragen. Auch das Schlafen unter einem Moskitonetz ist keine schlechte Idee. Eine einigermassen aktuelle Übersicht, in welchen Ländern gerade viele Dengue-Fälle auftreten, gibt es bei der EU-Gesundheitsbehörde ECDC .

Bemerkung: In einer früheren Version des Artikels hiess es, es gebe keinen Impfstoff gegen das Dengue-Fieber. Richtig aber ist: Es gibt einen Impfstoff (in der EU ist er seit Ende 2022 zugelassen), in der Schweiz ist er aber noch nicht zugelassen.

SRF 4 News aktuell, 25.7.2023, 07:10 Uhr ; 

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