Zum Inhalt springen

Tropischer Zyklon Wirbelsturm «Batsirai» fordert mindestens 80 Tote

  • Die Zahl der Todesopfer ist gestiegen: Mindestens 80 Menschen kamen nach jüngsten Behördenangaben auf der Insel Madagaskar ums Leben.
  • Tausende Häuser stehen unter Wasser oder wurden komplett zerstört.
  • Mindestens 55'000 Menschen wurden vorübergehend obdachlos.

Der Zyklon «Batsirai» hatte in der Nacht zum Sonntag die vor Afrikas Ostküste liegende Insel Madagaskar heimgesucht. Hilfsorganisationen befürchten nachhaltige Schäden, da die Menschen dort noch immer unter den verheerenden Zerstörungen eines vorangegangenen Wirbelsturms leiden.

Auf Luftbildern, die die Welthungerhilfe vom Südwesten der Insel veröffentlichte, standen ganze Ortschaften und viele Ackerflächen unter Wasser. Einige Brücken und Strassenverbindungen waren unterbrochen.

Foto aus Vogelperspektive: Eine Autostrasse wird von einer Überschwemmung blockiert.
Legende: Überflutete Strassen verhindern den Verkehr in Madagaskar. Reuters

Das deutsche Technische Hilfswerk (THW) entsandte erste Hilfskräfte zur Schadensermittlung. Der Tropensturm kam von der Insel Mauritius, wo mindestens ein Mensch ums Leben kam.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) berichtete über Sturmböen von über 200 Kilometern in der Stunde und sintflutartigen Regenfällen, Erdrutschen und Überschwemmungen.

Schweizer Fachleute helfen vor Ort

Box aufklappen Box zuklappen

Auch die Schweiz hat Hilfe nach Madagaskar geschickt. Fünf Fachleute des Korps für humanitäre Hilfe sind am Sonntag in das Land geflogen. Über zwei Tonnen Material, das im Wesentlichen der Trinkwasser-Versorgung dient, sollen folgen.

Zum Schweizer Team gehören drei Expertinnen für Wasser und Sanitätsversorgung. Die Experten sollen zunächst die Hilfsaktion der NGO Medair unterstützen, wie das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Montag schrieb. Es stellte 300'000 Franken für Nothilfe bereit; der Betrag kann bei Bedarf erhöht werden.

Die Schweizer Experten würden erste Bedarfsabklärungen vornehmen und den Empfang von über zwei Tonnen Material vorbereiten, teilte das EDA mit. Dieses Material – hauptsächlich Anlagen für die Analyse, Desinfektion und Verteilung von Trinkwasser – soll in den nächsten Tagen in den Inselstaat geschickt werden.

Madagaskar ist zwar kein Schwerpunktland der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza). Diese sei jedoch über ihre humanitäre Hilfe in dem Land tätig, hielt das EDA weiter fest. Sie werde dabei von der Schweizer Botschaft vor Ort mit grossem Engagement unterstützt.

Schon wenige Tage vor dem Wirbelsturm «Batsirai» war ein Tropensturm über Madagaskar hinweggefegt: Tropensturm «Ana» richtete grosse Schäden in Madagaskar, Mosambik, Malawi, Simbabwe und Sambia an. Rund 180'000 Menschen seien von den Folgen des Zyklons betroffen, so die Behörden. Der Süden von Afrika befindet sich derzeit in der sommerlichen Zyklon-Saison, die bis März oder April schwere Stürme und Niederschläge mit sich bringen kann.

SRF 4 News, 7.2.2022, 10:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel