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Ein Stresstest für Trump – und für die Europäer
Aus HeuteMorgen vom 23.05.2017.
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Trump in Europa Hofieren – heisst die Devise

  • Mit einer Visite beim Papst in Rom beginnt US-Präsident Trump heute Abend seinen Europabesuch.
  • Am Mittwoch reist er weiter nach Brüssel ans Nato-Treffen, am Feitag und Samstag nimmt er auf Sizilien am G7-Gipfel teil.
  • In Aussenministerien und Präsidialkanzleien kursiert offenbar eine Art Liste, wie mit Trump umzugehen ist. Diese zeigt: Man ist nervös. Und die Unsicherheit ist gross.

Niemand macht sich Illusionen: Der erste Besuch des neuen US-Präsidenten in Europa wird schwierig. Obschon Donald Trump sich vor seiner Ankunft versöhnlich gibt: Er wolle alte Freundschaften pflegen, neue Partnerschaften aufgleisen und die zivilisierte Welt im Kampf gegen den Terrorismus einigen, kündigte er an.

Keine europäische Regierung kann es sich leisten, sich mit einem US-Präsidenten offen schlecht zu stellen. Aus diplomatischen Kreisen sickert durch, dass in Aussenministerien und Präsidialkanzleien eine Art Rezeptliste für den Umgang mit dem unerfahrenen, impulsiven Kollegen aus den USA zirkuliert. Sie enthält sechs Punkte:

  • 1. Haltet euch kurz. Denn Trump liest keine Dossier, seine Aufmerksamkeitsspanne ist minimal. Beim Nato-Gipfel soll deshalb jedes Votum bloss drei bis fünf Minuten dauern.
  • 2. Nicht voraussetzen, dass Trump die Länder Europas und ihre Anliegen und Probleme kennt.
  • 3. Trump loben. Für seinen Wahlsieg, seinen Tatendrang, seine Familie.
  • 4. Vorgänger Barack Obama nicht erwähnen – und wenn, dann wenigstens nicht positiv.
  • 5. Nicht an irgendetwas anknüpfen, was Trump im Wahlkampf gesagt hat. Das meiste gilt eh nicht mehr.
  • 6. Dem US-Präsidenten etwas anbieten, das er zuhause als Sieg verkaufen kann.

Anders gesagt: Man hofiert Trump.

«Die Zahl der aussenpolitischen Fragezeichen war noch nie so gross, wie heute», schätzt Wolfgang Ischinger die Stimmungslage an Europas Regierungssitzen ein. Er ist Chef der Münchner Sicherheitskonferenz.

Man müsse nun versuchen, etwas Klarheit zu schaffen, so Ischinger weiter. Eine Konfrontation mit dem neuen Herrn im Weissen Haus bringe da wenig. Es müsse gelingen, Trump einzubinden und so auf ihn Einfluss auszuüben. Europa als Gegenmacht zu den USA zu positionieren, sei keine Option.

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