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Trump und Geheimdienste Trump, Sex und russische Hackerangriffe

Der Streit um russische Geheimdienstangriffe auf die USA bekommt ein weiteres Kapitel.

Was ist neu? Mehrere US-Medien berichten, Russland habe Informationen über Donald Trumps Privatleben und Finanzen gesammelt. Diese könnten den künftigen Präsidenten in Bedrängnis bringen. Dabei geht es laut der «New York Times» um Sexvorwürfe im Zusammenhang mit Moskauer Prostituierten im Jahr 2013. Trump wie auch der Kreml bestreiten die Vorwürfe. Die US-Geheimdienste haben das Material noch nicht verifiziert.

Der Anfang des Geheimdienststreits. Im Juni 2016, mitten im US-Wahlkampf, berichtet die «Washington Post»: «Hacker der russischen Regierung sind in das Computernetzwerk der Demokratischen Partei eingedrungen und hatten Zugang zur ganzen Datenbank über den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.» WikiLeaks veröffentlicht in der Folge Emails der demokratischen Partei – tausende am Tag vor der Präsidentschaftswahl.

Matroschkas in einem Laden in Moskau zeigen Trump und vier seiner Vorgänger.
Legende: Matroschkas am Tag der US-Wahl in Moskau nehmen das Wahlresultat vorweg. Keystone

Die Folgen. Im Juli tritt die demokratische Parteichefin Debbie Wassermann zurück. Sie reagiert damit auf Emails, die zeigen, dass einige Parteikader die Kandidatur des Clinton-Konkurrenten Bernie Sanders als demokratischer Präsidentschaftsanwärter hintertreiben wollten. Am 8. November wird der Republikaner Donald Trump zum neuen US-Präsidenten gewählt. Der Streit, ob Russland das Wahlergebnis beeinflusst hat, geht los.

Präsident Obama spricht an einer Medienkonferenz
Legende: Kurz vor Jahresende verhängt Präsident Obama Sanktionen gegen Russland. Keystone

Die Antwort der US-Behörden. Die amerikanischen Geheimdienste bestätigen die Vorwürfe gegen die russische Regierung. Nach der Wahl von Donald Trump wird bekannt: Im Weissen Haus wusste man, dass Hacker auch die republikanische Partei gehackt hatten. Präsident Obama verhängt wegen der Hackerangriffe Sanktionen gegen Russland. Unter andrem weist er 35 russische Diplomaten aus den USA aus.

Die Reaktionen von Donald Trump. Trump reagiert von Beginn weg gereizt auf die Hacking-Vorwürfe. Er sagt zunächst, er glaube, die demokratische Partei habe sich selbst gehackt. Später twittert er, es hätte auch China oder irgendein Typ in New Jersey sein können. Die Erkenntnisse der US-Geheimdienste, dass die Hacker ihm helfen wollten, zweifelt er an. Trump beschuldigt die Geheimdienste der Voreingenommenheit. Jüngst ging er nach einem Briefing durch die Geheimdienste aber auch davon aus, dass Hacker der demokratischen Partei Daten gestohlen haben. Obwohl das niemand behauptet, stellt er fest: Wahlmaschinen seien nicht betroffen gewesen.

Wie geht es weiter? Am 20. Januar wird Donald Trump als Präsident vereidigt. Ab dann ist er der Chef der US-Spione. Er hat bereits angekündigt, dass er die Geheimdienste reformieren will. Einige Senatoren – Demokraten und Republikaner – wollen die Hackerangriffe genauer untersuchen und schärfere Sanktionen gegen Russland verhängen.

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