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Trumps Verbindungen zu Moskau Kriegsveteran wird Trump-Kontrolleur

Robert Mueller wird Sonderermittler in der Russland-Affäre. Der einstige FBI-Chef gilt bei Demokraten und Republikanern als integer und unabhängig – und schreckt nicht vor grossen Namen zurück.

Wer ist der Mann, der die mutmasslichen Verbindungen zwischen dem Kreml und der Trump-Administration aufklären soll?

Der 72-jährige ehemalige FBI-Chef studierte in den sechziger Jahren an der Princeton Universität und der Universität von Virginia internationale Beziehungen und Jura. Später diente der gebürtige New Yorker drei Jahre lang als Offizier bei der 3. Infanteriedivision der US-Marine im Vietnamkrieg. Dabei wurde Mueller mitunter mit der Verwundetenehrenmedaille Purple Heart ausgezeichnet. Als Kriegsveteran steht er im Ruf, sich von niemanden einschüchtern zu lassen.

Vom Bundesstaatsanwalt zum FBI-Chef

Danach begann der Vater zweier Kinder seine berufliche Laufbahn als Assistenz des damaligen US-Justizministers Dick Thornburg unter der Regierung Roland Reagan und Georg H. Bush – ehe Mueller zwischen 1999 bis 2001 dem Land als Bundesstaatsanwalt des US-Bundesstaats Kalifornien diente.

Später nominierte George W. Bush den New Yorker für das Amt des FBI-Chefs. Auch der Senat bestätigte ihn mit überwältigender Mehrheit. Vier Tage nach seinem Amtsantritt lenkten Al-Kaida-Terroristen Flugzeuge in die beiden Türme des World Trade Centers und ins Pentagon.

Als Folge der Anschläge baute die US-Bundespolizei unter seiner Führung die Anti-Terror-Arbeit massiv aus.

Seine unpolitische Herangehensweise während seiner Amtszeit wurde über die Parteigrenzen hinaus geschätzt. Deshalb hielt der neugewählte US-Präsident Barack Obama während zweier Jahre an Mueller fest. Im Frühling 2011 sass Mueller gemeinsam mit Obama im sogenannten Situation Room des Weissen Hauses, als eine Spezialeinheit der Navy Seals den Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden töteten.

Mueller stand insgesamt 12 Jahre der US-Bundespolizei vor. Zum Vergleich: Der gefürchtete FBI-Chef J. Edgar Hoover hatte das Amt 48 Jahre lang inne.

Verhandlungen über Abgas-Skandal überwacht

Wenige Monate bevor der gebürtige New Yorker den FBI-Chefsessel räumte, explodierten im Frühling 2013 Bomben am Bosten-Marathon.

Die nachfolgenden Ermittlungen zeigten, dass FBI-Agenten zwei Jahre zuvor den mutmasslichen Attentäter bereits befragt hatten – ohne Ergebnis.

Muellers Reputation litt unter diesem Misserfolg jedoch nicht – im Gegenteil: Bis heute wird der New Yorker als integer und unabhängig beschrieben.

Deshalb überwachte der 72-Jährige nach seiner Amtszeit beim FBI auch als Schlichter die Vergleichszahlungen im VW-Abgasskandal zwischen Volkswagen und den US-Behörden.

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