- Eine Erdbebenserie erschüttert den Süden der Philippinen: Bei einem ersten schweren Erdbeben der Stärke 7.4 in dem Inselstaat sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen.
- Die Opfer starben alle in der südlichen Provinz Davao Oriental, in der sich das Beben am Morgen (Ortszeit) ereignet hatte, wie der Zivilschutz und die Polizei mitteilten.
- Nur wenige Stunden danach erschütterte ein weiteres Beben der Stärke 6.9 dieselbe Region
Über das Ausmass oder weitere Opfer dieses zweiten Erdbebens ist vorerst nichts bekannt. Das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (Phivolcs) warnte erneut vor Tsunamiwellen, die in den nächsten zwei Stunden eintreffen könnten. Bewohner der Küstengemeinden in den Provinzen Surigao Del Sur, Davao Oriental und Surigao Del Norte wurden aufgefordert, sich unverzüglich in höher gelegene Gebiete zu begeben.
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Bild 1 von 6. Eine Erdbebenserie erschüttert den Süden der Philippinen: Bei einem ersten schweren Erdbeben der Stärke 7.4 in dem Inselstaat sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Bildquelle: Keystone/Manman Dejeto.
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Bild 2 von 6. Bewohner der Küstengemeinden in den Provinzen Surigao Del Sur, Davao Orienta und Surigao Del Norte, wo das Beben am stärksten war, wurden aufgefordert, sich unverzüglich in höher gelegene Gebiete zu begeben. Bildquelle: Keystone/Manman Dejeto.
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Bild 3 von 6. Inzwischen werden die Schäden von den Behörden bewertet und Rettungsteams sowie Hilfsmassnahmen vorbereitet. Bildquelle: Keystone/Bureau of Fire Protection via AP.
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Bild 4 von 6. Kurz nach dem starken Beben ereignete sich noch ein zweites Beben mit der Stärke 6.9. Es wurde durch Bewegungen in derselben Verwerfungslinie verursacht, dem Philippinischen Graben. Bildquelle: Keystone/Cerilo Ebrano.
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Bild 5 von 6. Feuerwehrmänner in Schutzanzügen rücken aus, um einen Chemieunfall am San Pedro College in Kontrolle zu bringen, den das Beben verursacht hat. Bildquelle: Keystone/Bureau of Fire Protection via AP.
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Bild 6 von 6. Patienten mussten kurzfristig vor dem Spital versorgt werden wegen Einsturzgefahr im Falle eines Nachbebens. Bildquelle: Keystone/Bureau of Fire Protection via AP.
Erst vor einer guten Woche hatte ein starkes Erdbeben den Inselstaat erschüttert und Dutzende Menschen in den Tod gerissen.
Das Zentrum des ersten Bebens der Stärke 7.4 lag laut der US-Erdbebenwarte USGS in einer relativ geringen Tiefe von rund 58 Kilometer auf der Insel Mindanao. Phivolcs bezifferte die Stärke des Bebens sogar zunächst auf 7.6, revidierte dies aber später auf 7.4. Das Institut gab auch eine Tsunamiwarnung für sieben Provinzen heraus, die später wieder aufgehoben wurde.
Menschen in Panik
Phivolcs-Direktor Teresito Bacolcol sagte im Radio, es sei mit Schäden und Nachbeben zu rechnen. In vielen betroffenen Gebieten fiel der Strom aus. In der Kleinstadt Manay wurden Gebäude beschädigt, darunter eine Kirche – das genaue Ausmass der Schäden sei aber noch unklar, sagte Ednar Dayanghirang vom örtlichen Zivilschutz, der sich zum Zeitpunkt des Bebens in Davao City aufhielt. «Es war sehr stark, die Menschen waren in Panik und rannten aus den Gebäuden.» Dayanghirang erklärte im Radio, eines der Todesopfer sei von einer umstürzenden Betonwand erfasst worden.
Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie Decken einstürzten und Möbel in Häusern umkippten. In einigen Gebäuden zersplitterten Glasfenster und -türen. Ein Video zeigte schreiende und in Panik geratene Schüler, als Holzpaneele von der Decke ihres Klassenzimmers in Davao City fielen. Laut Behördenangaben wurden einige Schüler ohnmächtig und erlitten leichte Prellungen. Die Authentizität der Aufnahmen konnte zunächst nicht bestätigt werden.
«Das Beben war so stark, dass es schwierig war, aufrecht zu stehen. Wir fielen immer wieder hin, als wir unser Hotelzimmer evakuierten», sagte ein Augenzeuge einem lokalen Radiosender. Ein Mitarbeiter des Katastrophenschutzes betonte: «Das ist wahrscheinlich das stärkste Beben, das ich je erlebt habe.» Erst Ende September hatte ein Beben der Stärke 6.9 die etwa 515 Kilometer entfernte Zentralprovinz Cebu erschüttert. Mindestens 74 Menschen kamen ums Leben, rund 550 weitere wurden verletzt. Es gab Tausende Nachbeben.