- Die türkische Staatsanwaltschaft hat für den inhaftierten Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu eine Haftstrafe von mehr als 2000 Jahren gefordert.
- Wie aus der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Anklageschrift hervorgeht, wird ihm die Führung eines riesigen Korruptionsnetzwerks vorgeworfen, das dem Staat einen Schaden in Milliardenhöhe zugefügt haben soll.
- Der Istanbuler Generalstaatsanwalt Akin Gürlek gab die Anklage auf einer Pressekonferenz bekannt.
Gemäss Gürlek richtet sich die Anklage gegen Imamoglu und 401 weitere Verdächtige. Ihnen wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Bestechung, Betrug und die Manipulation von Ausschreibungen vorgeworfen.
Das Netzwerk soll dem türkischen Staat über einen Zeitraum von 10 Jahren einen Schaden von umgerechnet 3.61 Milliarden Euro verursacht haben.
Die mehr als 4000 Seiten umfassende Anklageschrift enthält demnach ein Organigramm, das Imamoglu als Gründer und Leiter der kriminellen Gruppe darstellt. Sie beruft sich auf Erkenntnisse der Finanzermittlungsbehörde Masak, auf Expertenanalysen sowie auf Video- und digitales Material.
Imamoglu, der als wichtigster politischer Rivale von Präsident Recep Tayyip Erdogan gilt, sitzt bereits seit März wegen Korruptionsvorwürfen in Untersuchungshaft.