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Überschwemmungen in den USA Texas: Zahl der Opfer steigt auf mindestens 119 – 160 vermisst

  • Die Ausmasse der Sturzflut-Katastrophe im Süden der USA werden immer deutlicher.
  • Die Zahl der Toten stieg zuletzt auf mindestens 119, wie mehrere US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf die Behörden berichteten.
  • Der Verbleib von 160 vermissten Menschen allein in dem besonders verwüsteten Gebiet Kerr County sei derzeit unklar, sagte Gouverneur Greg Abbott.

Die Suche nach den Vermissten geht weiter. Jedoch haben die Suchteams keinen vollständigen Überblick, wer genau sich seit Freitagmorgen über das lange Wochenende in dem beliebten Urlaubsgebiet aufgehalten hatte, als die Überschwemmungen binnen kurzer Zeit einsetzten und viele überraschten.

Menschen in einem blauen Schlauchboot auf einem Fluss voller umgestürzter Bäume.
Legende: Rettungskräfte suchen auf dem Guadalupe River in Kerr County, Texas, nach Vermissten. Reuters / Sergio Flores

Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Familien nicht in einem Hotel untergebracht und dort registriert waren, sondern auf eigene Faust an den Flussufern campierten. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, mögliche Vermisste zu melden.

Kinder unter den Toten

Wegen des US-Unabhängigkeitstags am Freitag haben zahlreiche Menschen in der Nähe des Guadalupe River im Kerr County campiert. In den USA nutzen viele Menschen das verlängerte Wochenende für Ausflüge.

Fluten auch in New Mexico

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Von einer heftigen Sturzflut nach starken Regenfällen ist auch der südliche US-Bundesstaat New Mexico betroffen. Auf Videos in den sozialen Netzwerken war zu sehen, wie eine Flutwelle durch das Bergdorf Ruidoso im Süden New Mexicos rauschte und ein ganzes Haus mit sich riss. Der Fluss Rio Ruidoso sei am Dienstagnachmittag (Ortszeit) auf einen Pegelstand von mehr als sechs Metern angestiegen, teilten die Behörden mit – der bisherige Rekordstand habe bei etwa viereinhalb Metern gelegen. Rettungskräfte seien mehr als 50 Mal im Einsatz gewesen.

Der Bürgermeister von Ruidoso sprach bei einem lokalen Radiosender von Gaslecks, Schlammlawinen und unter Wasser stehenden Brücken.

Dutzende Menschen seien aus den Fluten gerettet worden, so Bürgermeister Lynn Crawford. Manche Menschen seien im Krankenhaus. Ein Mann im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, ein vierjähriges Mädchen und ein siebenjähriger Junge kamen nach Angaben der örtlichen Behörden ums Leben.

Auch ein christliches Sommercamp mit 750 Mädchen fand zum Zeitpunkt der Überschwemmungen am Guadalupe River statt. 23 bis 25 junge Teilnehmerinnen wurden laut dem Sheriff des Gebiets, Larry L. Leitha, bisher nicht gefunden.

«Desaströse Sturzflut» überrascht Camper

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Luftaufnahme einer überschwemmten Stadtlandschaft.
Legende: Reuters/ Patrick Keely

Am frühen Freitagmorgen hatte es im Gebiet begonnen, heftig zu regnen. In der für Sommercamps beliebten Gegend ist es nach Behördenangaben nicht unüblich, dass Flüsse über die Ufer treten. Allerdings waren die Dimensionen ungewöhnlich.

Der Guadalupe River sei in den frühen Morgenstunden innerhalb kürzester Zeit um fast acht Meter angestiegen, sagte Vize-Gouverneur Dan Patrick. Die Rede war von einer «desaströsen Sturzflut».

Bewohnerinnen und Bewohner des Gebiets hätten um ihr Leben fliehen müssen – teilweise mit Booten, teilweise über umgestürzte Stromleitungen hinweg, weil alle anderen Wege überflutet gewesen seien. Fernsehbilder zeigten, wie Autos mitgerissen wurden, Bäume entwurzelt waren und Häuser unter Wasser standen.

Unter den bislang geborgenen Toten sind nach Angaben der Behörden Erwachsene und Kinder – darunter mindestens 27 Kinder und Betreuer des christlichen Sommercamps.

Bild mit gebrochenem Herz vor einem Fluss. Dahinter Gebäude eines Camps.
Legende: Bei den Gebäuden des Mädchen-Camps erinnert ein Bild mit einem gebrochenen Herzen an die Opfer der Flut. Keystone / AP Photo / Eli Hartman

Es wurden noch nicht alle Leichen identifiziert. Zum Teil wurden die Leichen in Autos gefunden, die weggespült worden waren.

Trump kommt mit First Lady

US-Präsident Donald Trump wird nach eigenen Angaben mit seiner Ehefrau, First Lady Melania, am Freitag das Überschwemmungsgebiet in Texas besuchen. Das kündigte der Republikaner am Dienstag (Ortszeit) an und sagte über die Sturzflut: «Was für eine tragische Situation.»

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SRF 4 News, 9.7.2025, 4 Uhr ; 

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