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Überschwemmungen in den USA Zahl der Toten in Texas steigt nach Sturzfluten – die Übersicht

Nach heftigen Regenfällen ist es im US-Bundesstaat Texas zu Überflutungen gekommen. Noch immer werden Kinder vermisst.

Das ist passiert: Starke Regenfälle haben am Freitag – am amerikanischen Nationalfeiertag – im US-Bundesstaat Texas für heftige Überschwemmungen gesorgt. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, rief für Teile des Bundesstaates den Katastrophenfall aus, um zusätzliche Ressourcen mobilisieren zu können. Eine Entspannung war am Sonntag nicht in Sicht.

Viele Tote und Vermisste: 59 Personen sind nach amtlicher Zählung bisher ums Leben gekommen, sagte der stellvertretende Gouverneur Dan Patrick im Fernsehsender Fox News. 21 Kinder befänden sich unter den Todesopfer, sagte am Sonntagmittag der Sheriff des betroffenen Kerr County (Bezirk). 11 Personen würden noch vermisst. Die Zahl der Opfer könne aber noch steigen, denn es wurden noch nicht alle Leichen identifiziert. Zum Teil wurden die Leichen in Autos gefunden, die weggespült worden waren.

Die Suche wird ununterbrochen fortgesetzt, um alle zu finden.
Autor: Gouverneur Abbott Gouverneur von Texas

27 Personen werden weiterhin vermisst. Darunter sind nach wie vor die rund 20 Mädchen eines Sommercamps. Zwischen 23 und 25 junge Teilnehmerinnen eines Sommercamps für Mädchen wurden laut dem Sheriff des Gebiets, Larry L. Leitha, bisher nicht gefunden. Das Camp beherbergte zum Zeitpunkt der Regenfälle mehr als 750 Kinder.

Die Suche nach Vermissten: Teams aus der Luft, zu Land und im Wasser durchsuchen die Gewässer des Guadalupe nach Überlebenden und Leichen. Etwa 500 Rettungskräfte und 14 Helikopter waren im Einsatz, während die texanische Nationalgarde und die Küstenwache Verstärkung entsandten. «Die Suche wird ununterbrochen fortgesetzt, um alle zu finden», sagte Gouverneur Abbott auf einer Pressekonferenz am Freitagabend (Ortszeit). Vize-Gouverneur Dan Patrick hatte zuvor betont, dass die vermissten Kinder möglicherweise zur Sicherheit auch auf Bäume geklettert sein könnten. Die Lage sei unübersichtlich, es gebe keinen Strom und keine Internetverbindung.

Sommercamps während Feiertag-Wochenende: Wie viele Menschen insgesamt als vermisst gelten, sei nicht abzuschätzen, hiess es. Wegen des US-Unabhängigkeitstags am Freitag hätten zahlreiche Menschen in der Nähe des Guadalupe River im Kerr County gecampt. In den USA nutzen viele Menschen das verlängerte Wochenende für Ausflüge.

«Desaströse Sturzflut» überrascht Camper

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Am frühen Freitagmorgen hatte es im Gebiet begonnen, heftig zu regnen. In der für Sommercamps beliebten Gegend ist es nach Behördenangaben nicht unüblich, dass Flüsse über die Ufer treten. Allerdings war die Dimension ungewöhnlich.

Der Guadalupe River sei in den frühen Morgenstunden innerhalb kürzester Zeit um fast acht Meter angestiegen, sagte Vize-Gouverneur Dan Patrick. Die Rede war von einer «desaströsen Sturzflut».

Bewohnerinnen und Bewohner des Gebiets hätten um ihr Leben fliehen müssen – teilweise mit Booten, teilweise über umgestürzte Stromleitungen hinweg, weil alle anderen Wege überflutet gewesen seien. Fernsehbilder zeigten, wie Autos mitgerissen wurden, Bäume entwurzelt waren und Häuser unter Wasser standen.

Die Hilfe: US-Präsident Donald Trump hat Hilfe angekündigt. Am Sonntagmittag unterzeichnete er eine präsidentielle Katastrophenerklärung für das betroffene Kerr County in Texas. Damit solle sichergestellt werden, dass die «Ersthelfer sofort über die nötigen Ressourcen verfügen». Viele Familien hätten eine unvorstellbare Tragödie erlebt, schrieb Trump in den sozialen Medien. Die Ministerin für Innere Sicherheit (Homeland Security), Kristi Noem, soll nach Angaben von Trump bald vor Ort sein. In der Umgebung wurden die Anwohnerinnen und Anwohner aufgefordert, sich in höhere Lagen zu begeben. Es wurden zentrale Anlaufpunkte geschaffen.

Wasser so hoch wie bei «100-jährlichem Hochwasser»

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In Kerrville führte der sonst ruhige Fluss Guadalupe Schutt mit sich. «Das Wasser hat die Baumkronen erreicht. Etwa 10 Meter oder mehr», berichtete Gerardo Martinez, ein 61-jähriger Anwohner. «Autos und ganze Häuser kamen den Fluss hinunter». Heimatschutzministerin Kristi Noem versicherte, dass Präsident Donald Trump die «Technologien» der Wettervorhersage- und Risikopräventionsagenturen «modernisieren» wolle, da die Regierung dafür kritisiert wurde, ihre Finanzierung zu kürzen und Hunderte von Stellen zu streichen.

Auf die Beschwerden von Einwohnern angesprochen, die der Meinung waren, nicht früh genug vor Überschwemmungsgefahren gewarnt worden zu sein, sagte Noem, sie werde «ihre Bedenken an die Bundesregierung weiterleiten». Nach Angaben des Gemeindebeamten von Kerrville, Dalton Rice, erreichte das Wasser in einigen Gebieten «die Höhe eines 100-jährlichen Hochwassers».

SRF 4 News, 5.7.2025, 0:00 Uhr ; 

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