Das Wichtigste in Kürze
- Mit Bundesrat Maurer nahm auf Einladung des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble zum ersten Mal ein Bundesrat an einem Finanzministertreffen am Rande des G20-Gipfels teil.
- Angst vor einem Handelskrieg? Maurer sieht keinen Grund, sich vor den Amerikanern zu fürchten.
- Ein Risiko eines Handelskrieges schliesst er aber nicht generell aus.
Auch wenn die Welt Angst vor einem Handelskrieg mit den USA hat, Bundesrat Ueli Maurer sieht aus Schweizer Sicht keinen Grund, sich vor den Amerikanern zu fürchten. «Ich bin überzeugt, dass wir mit den USA Lösungen finden, weil: Wir kaufen, sie kaufen – es ist eine Win-win-Situation für beide. Und niemand schüttet ja das Kind mit dem Bade aus, der vernünftig ist», sagt er gegenüber SRF.
Der überwiegende Teil der in Hamburg versammelten Staats- und Regierungschefs dürfte derzeit noch Zweifel an der Vernunft des US-Präsidenten Donald Trump haben, der sich bei den wichtigen Themen Handel und Klima quer stellt. Ueli Maurer dagegen zählt auf Trumps Pragmatismus, schliesslich seien die USA – wie die Schweiz auch – eine offene Volkswirtschaft.
Ich bin überzeugt, dass wir mit den USA Lösungen finden.
Dennoch schliesst auch der Bundesrat das Risiko eines Handelskrieges nicht generell aus. «Das beunruhigt schon. Es hat sich allerdings noch nicht konkretisiert. Hier sind wir ja im Gespräch. Es laufen Gespräche auf der Stufe der Verwaltung/Administration. Und hier gilt es sicher, Schaden zu vermeiden», sagt Maurer. Man müsse nicht den Teufel an die Wand malen, findet er.
Dass die Europäer angesichts der Abwehrhaltung von Trump gerade ein Handelsabkommen mit Japan abschliessen, ist für den Bundesrat kein Grund, sich künftig ebenfalls stärker Richtung Asien zu orientieren. «Die USA sind für die Schweiz auch in Zukunft einer der ganz wichtigen Partner – auch mental mit unserer Kultur – da wollen wir dabei sein. Wir zählen uns ja als Schwesterrepublik der USA auch in Zukunft.» Der Bankenstreit mit dem mächtigen Partner ist offenbar verschmerzt.
Beim G20-Gipfel in Hamburg, der heute zu Ende geht, gilt das Thema Handel – neben dem Klima – als besonders schwierig. Noch ist offen, ob ein Minimalkonsens zustande kommt.