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International Unesco lässt australische Regierung abblitzen

Die Kulturorganisation der UNO hat der konservativen Regierung Australiens eine peinliche Blamage beschert. Canberra blitzte mit dem Versuch ab, ein zum Weltnaturerbe erklärtes Urwaldgebiet in Tasmanien wieder von der Liste der geschützten Güter zu nehmen.

Die Bäume in den wenigen noch von Menschenhand unberührten Wäldern auf Tasmanien sollen sicher bleiben vor der Kettensäge. Die Unesco hat in einer nur zehn Minuten dauernden Sitzung einen Antrag der australischen Regierung abgeschmettert, rund 74000 Hektaren Urwald wieder von der Liste der Weltnaturerbe zu nehmen.

Porträtbild des australischen Premiers Tony Abbott.
Legende: Premier Abbott: Wirtschaftliches Wachstum interessiert ihn mehr als Umweltschutz. Reuters

Erst vor einem Jahr hatte die damalige sozialdemokratische Regierung die Aufnahme ins Weltregister erreicht. Obwohl sich die Holzindustrie und Umweltschützer einig sind, der Schutz diene allen Interessierten Parteien in Tasmanien, strebte die konservative Regierung von Premierminister Tony Abbott die Streichung an. Vor ein paar Wochen meinte Abbott, Australien habe ohnehin schon zu viele Nationalparks und Naturschutzgebiete.

Seltene Unesco-Anfrage

Die Unesco meinte in ihrer Erklärung, die australische Regierung habe eine «lahme Begründung für den Antrag gestellt». Umweltminister Greg Hunt hatte geltend gemacht, in den Wäldern gäbe es einzelne Pinienplantagen, ausserdem seien früher selektiv Bäume gefällt worden.

Dass ein Land die Unesco bittet, ein Weltnaturerbe abzustufen, ist äusserst selten. Nationen kämpfen in der Regel für eine Aufnahme ins Register. Denn solche Gebiete locken Touristen an, mit allen positiven wirtschaftlichen Folgen für die Bevölkerung.

Audio
Blamage für Australiens Premier Abbott
aus SRF 4 News aktuell vom 24.06.2014.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 19 Sekunden.

Wirtschaftswachstum über alles

Umweltorganisationen sehen in der Anfrage vor allem ideologische Gründe. Die Regierung Abbott hat sich strikt dem wirtschaftlichen Wachstum verschrieben, in immer mehr Fällen auf Kosten der Umwelt.

Erst vor wenigen Tagen warnte die Unesco, sie werde ein anderes Weltnaturerbe auf die Liste der gefährdeten Güter stellen, wenn sich Australien nicht anstrenge, es besser zu schützen: das Grosse Barriereriff vor der Ostkükste des Kontinents. Vor kurzem hatte die Regierung grünes Licht gegeben, im grössten Korallenriff der Welt Millionen Tonnen Baggerschlamm aus einem Kohlehafen zu versenken.

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