- Bei einem Brand in einem Ausgehlokal sind in Spanien nach amtlichen Angaben 13 Menschen gestorben, 24 Menschen wurden verletzt.
- Das Feuer brach in der südöstlichen Stadt Murcia in drei aneinandergereihten Discotheken aus.
- Die ausgebrannten Lokale hatten alle keine gültige Betriebsgenehmigung, für zwei der drei Lokale galt eine behördliche Schliessungsanordnung.
Dutzende Menschen feierten gegen sechs Uhr morgens noch ausgelassen, als sich Tanzflächen und Theken plötzlich in ein Feuerinferno verwandelten. Der Brand war in einem von drei aneinandergrenzenden Lokalen ausgebrochen und griff schnell auf die anderen über.
«Wir sind alle am Boden zerstört», sagte Murcias Bürgermeister José Ballesta vor Journalisten. Er rief eine dreitägige Trauer aus, als die Feuerwehr in den Trümmern weiter nach Opfern suchte.
Videos, die in Medien und in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden, zeigen, wie die Flammen noch vor Sonnenaufgang aus dem Dach der Disco «Teatre» meterweit in die Höhe schlugen. Dutzende Menschen sind zu sehen, wie sie auf der Strasse vor dem Lokal zum Teil umherirren.
Die Rauchwolke aus dem Einkaufs- und Vergnügungszentrum Las Atalayas vor den Toren Murcias sei kilometerweit zu sehen gewesen, berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE. Es war den amtlichen Angaben zufolge bereits nach neun Uhr, als die rund 40 eingesetzten Feuerwehrleute auch die letzten Flammen löschen und sich auf die Suche nach Opfern machen konnten.
Im nahe gelegenen Sportpalast von Murcia richtete die Stadt ein Betreuungszentrum ein, in dem Gäste der Disco und Angehörige der Opfer, die zu Dutzenden zum Unglücksort geeilt waren, unter anderem psychologisch betreut wurden.
Brandursache unklar
Die Ursache und der genaue Ort des Brandausbruchs waren zunächst unbekannt. Die Ermittlungen seien aufgenommen worden, erklärte der Sprecher der nationalen Polizei, Diego Seral. Auch zu den Identitäten der Todesopfer wurde zunächst nichts mitgeteilt.
Der Brand in Murcia ist einer der schlimmsten in einem Nachtclub in Spanien seit fast dreieinhalb Jahrzehnten. 1990 waren bei einem Feuer in der Tanzbar «Flying» in Saragossa 43 Menschen ums Leben gekommen. Eine schlimmere Bilanz gab es nur 1983 in der Disco «Alcalá 20» in Madrid: Dort starben damals wenige Tage vor Heiligabend sogar 81 Menschen in den Flammen.
Partys trotz Schliessungsanordnung
Die Ausgehlokale hatten keine gültige Betriebsgenehmigung. Für zwei der drei ausgebrannten Lokale galt bereits seit Anfang vorigen Jahres eine behördliche Schliessungsanordnung. Das sagte der für Städteplanung zuständige Stadtrat Antonio Navarro vor Journalisten in Murcia. «‹Teatre› und ‹Fonda› waren seit der Verfügung zur Einstellung des Betriebs vom Januar 2022 ohne Genehmigung tätig», wurde Navarro vom staatlichen Fernsehsender RTVE zitiert.
Die Stadtverwaltung werde «mit Nachdruck» gegen mögliche Verantwortliche vorgehen und im Ermittlungsverfahren als Kläger auftreten, betonte der Politiker. Die Schliessungsanordnung galt nach diesen amtlichen Angaben wegen einer nicht endgültig genehmigten Reform der Innenräume.