- Die USA werden der UNO-Kulturorganisation Unesco wieder beitreten.
- Das kündigte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay in Paris an.
- Die USA hätten Azoulay zuvor offiziell ihre Entscheidung mitgeteilt.
- Der Wiedereintritt soll im Juli 2023 auf der Grundlage eines konkreten Finanzierungsplans erfolgen.
«Ich möchte Ihnen im Namen des Aussenministeriums mitteilen, dass die Vereinigten Staaten die Ehre haben, einen Plan für ihre Rückkehr in die Unesco vorzuschlagen.» Das schrieb der stellvertretende US-Aussenminister Richard Verma in einem Brief an Azoulay. Dieser wurde bei einem Treffen von Vertreterinnen und Vertretern der 193 Mitgliedsländer in Paris – dem Sitz der Unesco – verlesen.
«Dies ist ein starker Akt des Vertrauens in die Unesco und in den Multilateralismus», sagte Azoulay. Der Wiedereintritt der USA in die UNO-Kulturorganisation soll im Juli 2023 auf der Grundlage eines konkreten Finanzierungsplans erfolgen. Dann dürfte auch die benötigte Mehrheit der Mitgliedsstaaten dem Begehren zustimmen.
Rückzug unter Trump
Die USA hatten ihre Beiträge an die Unesco 2011 ausgesetzt und Ende 2017 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump mitgeteilt, sich aus der UNO-Organisation zurückzuziehen. Dieser Austritt erfolgte dann – in Begleitung Israels – im Dezember 2018.
Im März hatte US-Aussenminister Anthony Blinken gesagt, dass die amerikanische Abwesenheit es China erlaubt habe, mehr Einfluss als die USA auf die Regeln der künstlichen Intelligenz (KI) zu nehmen, als die Unesco ab 2021 eine Empfehlung zur Ethik der KI erarbeitet habe.
«Ich glaube wirklich, dass wir zur Unesco zurückkehren sollten, nicht, um der Unesco ein Geschenk zu machen, sondern weil die Dinge, die bei der Unesco passieren, wichtig sind», hatte er vor einem Ausschuss des US-Senats gesagt.
