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International UNO macht Front gegen sexuellen Missbrauch durch Blauhelme

Die Fälle von sexuellem Missbrauch durch Blauhelmsoldaten häuften sich in letzter Zeit. Erstmals erhält die UNO nun ein Instrument in die Hand, um Druck auszuüben auf Truppenstellerländer, die Missbräuche zu verhindern und zu bestrafen. Der Sicherheitsrat stimmte der entsprechenden Resolution zu.

Nichts beschädigt den Ruf der Vereinten Nationen dermassen wie Fälle von sexuellem Missbrauch durch UNO-Blauhelmsoldaten.

Wenn Helfer plötzlich zu Tätern werden, werde zugleich die UNO bestraft, betont Generalsekretär Ban Ki-Moon. Sexuelle Übergriffe gegen Frauen und Kinder häuften sich in jüngster Zeit: 69 allein 2015, 26 in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres – am meisten im Kongo und in Zentralafrika.

22 Kinder betroffen

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Für die Resolution stimmten 14 der 15 Mitglieder des Sicherheitsrates, lediglich Ägypten enthielt sich. Nach 66 Beschuldigungen im Jahr 2013 hatte es 52 Fälle in 2014 und 69 Beschuldigungen in 2015 gegeben. Unter den Missbrauchsopfern waren mindestens 22 Kinder. Keiner der Fälle aus 2015 hatte strafrechtliche Folgen für die Beschuldigten.

Tatenlos zugesehen

Die UNO darf die Täter nicht selber bestrafen. Das müssten die Länder tun, die die Soldaten entsenden. Doch sie taten es bisher praktisch nie. Viel zu lange sah man einfach tatenlos zu, so die amerikanische UNO-Botschafterin Samantha Power.

Das soll sich jetzt ändern: Die UNO übt Druck aus auf die Truppenstellernationen. Erstens verschweigt sie nicht länger, woher die Übeltäter kommen. Zweitens erlaubt ihr eine Resolution des Sicherheitsrates, Regierungen zum Abzug ihrer Blauhelmkontingente zu zwingen, wenn von diesen wiederholt Missbräuche ausgehen.

Drittweltländer besonders im Fokus

Besonders für Drittweltländer, die die Entschädigungen für Blauhelmeinsätze dringend brauchen, ist das eine einschneidende Massnahme.

Einige dieser Länder, vor allem Ägypten, unterstützt von Russland, versuchten deshalb, die Resolution zu verhindern oder zumindest zu entschärfen. Letztlich aber erfolglos. Moskau stimmte ihr am Ende sogar zu.

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