- Heftige Unwetter haben in Südfrankreich zwei Menschen das Leben gekostet und Hunderte in Italien von der Aussenwelt abgeschnitten.
- Der Nordwesten Italiens wird seit Tagen von heftigen Regenfällen heimgesucht.
- In Teilen Liguriens und Piemonts galt am Sonntag noch die höchste Alarmstufe Rot, sie wurde in Ligurien aber am Nachmittag auf Gelb zurückgestuft.
- Viele Bewohner sind nach Erdrutschen von der Aussenwelt abgeschnitten.
In Südfrankreich waren Strassen gesperrt, zwischen der Ferienmetropole Nizza und der Hafenstadt Toulon fuhren zeitweilig keine Züge mehr. Innenminister Christophe Castaner besuchte am Sonntag das Krisengebiet und sicherte Betroffenen Unterstützung zu.
Die Leiche eines etwa 50 Jahre alten Mannes wurde in einem Auto in Cabasse im südfranzösischen Département Var gefunden. Das berichteten der Nachrichtensender Franceinfo und andere Medien unter Berufung auf die örtliche Präfektur.
Vermisste und Verletzte
Der andere Tote wurde in dem Ort Le Muy nordwestlich der Riviera-Stadt Fréjus entdeckt. Dort war zuvor ein Mann nach dem Kentern eines Rettungsboots als vermisst gemeldet worden.
Im Verwaltungsbezirk Var wurde im Ort Saint-Antonin-du-Var zudem ein 77 Jahre alter Mann vermisst. In dem Ort führt ein Fluss Hochwasser. Französische Medien berichteten auch von Verletzten.
In den nordwestitalienischen Regionen Ligurien und Piemont machten Erdrutsche viele Strassen unpassierbar. Keller, Unterführungen und Geschäftsräume wurden überschwemmt. In Ligurien waren nach Angaben der Regionalregierung 374 Menschen von der Aussenwelt abgeschnitten. 122 weitere seien in Sicherheit gebracht worden. Bei Savona in Ligurien stürzte ein Autobahnviadukt auf einer Länge von etwa 30 Metern ein.
Die Alarmstufe Rot galt auch für die südliche Region Kalabrien an der Fussspitze des italienischen Stiefels.
In Turin, der Hauptstadt Piemonts, wurde der Marathon abgesagt. Der Wasserstand des Po erreichte kritische Höhen.
In Sezzadio südlich von Alessandria stürzte ein Auto in den Fluss Bormida. Einer der drei Insassen werde noch vermisst, schrieb die Feuerwehr. Im Aostatal schnitten Lawinen rund 1000 Bewohner ab, wie Ansa meldete.
Land unter erneut auch in Venedig
In Genua hatte es bereits am Samstag vor allem im Polcevera-Tal schwere Überschwemmungen gegeben. Dies ist der Teil der Stadt, in dem 2018 beim Einsturz einer Autobahnbrücke 43 Menschen ums Leben kamen.
Auch in Venedig stieg das Wasser wieder und erreichte am Vormittag 130 Zentimeter über dem normalen Meeresspiegel. Am 12. November hatte ein Hochwasser von 187 Zentimetern schwere Schäden in der Lagunenstadt angerichtet. Für den Abend wurde ein Hochwasserstand von 120 Zentimetern erwartet.