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Heftige Überschwemmungen in Teilen Chinas
Aus Tagesschau vom 21.07.2021.
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Unwetter in China Fluten in Zhengzhou – hunderte Menschen in U-Bahn eingeschlossen

  • Die schwersten Regenfälle seit Jahrzehnten haben in der zentralchinesischen Metropole Zhengzhou und der umliegenden Region massive Überschwemmungen ausgelöst.
  • Wegen der Fluten waren laut Medienberichten hunderte Menschen vorübergehend in U-Bahn-Zügen und Tunneln blockiert.
  • Wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete, wurden bis Mittwochmorgen 16 Tote gefunden. Es werden aber weitere Opfer befürchtet.

In Zhengzhou, der Hauptstadt der Provinz Henan, war zunächst von zwölf Todesopfern die Rede. In der Nachbarstadt Gongyi meldeten die Behörden vier Todesopfer. Die Fluten überschwemmten die U-Bahn. Auf Videos war zu sehen, wie den Menschen das Wasser teils bis zu den Schultern stand. Tausende Feuerwehrleute und Soldaten waren im Einsatz, um den Menschen in der Stadt zu helfen.

In Staatsmedien und im Kurznachrichtendienst Weibo zirkulierten Videos von dramatischen Rettungsaktionen. Internetnutzer beklagten allerdings, dass die staatliche Zensur auch Beiträge lösche.

Dammbruch eines Reservoirs

Bei Evakuierungen wurden mehr als 100'000 Menschen in Sicherheit gebracht. Unter ihnen waren auch rund 600 schwerkranke Patienten aus einem Krankenhaus der Zhengzhou Universität. Zudem war der Strom in der Klinik ausgefallen. Hunderte Gäste strandeten überdies in einem Hotel. Im Süden von Zhengzhou brach in den frühen Morgenstunden des Mittwochs (Ortszeit) der Damm des Guojiaju Wasserreservoirs, wie das Staatsfernsehen berichtete.

Es war von den stärksten Regenfällen seit Beginn der Aufzeichnungen die Rede. «Solche Regenfälle gibt es normalerweise nur einmal in 100 Jahren. Die Lage ist düster», berichtete laut «China Daily» der Krisenstab der neun Millionen Einwohner zählenden Provinzhauptstadt von Henan. Laut Angaben chinesischer Medien ging seit Dienstag so viel Regen über der Region nieder wie sonst innerhalb von acht Monaten. Die Rettung von Menschenleben habe «oberste Priorität», wurde Chinas Präsident Xi Jinping von Staatsmedien zitiert.

Viele Strassen von Zhengzhou verwandelten sich in reissende Flüsse. Innerhalb von nur einer Stunde seien am Abend rund 200 Millimeter Regen gefallen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf den lokalen Wetterdienst. Autos und Busse schwammen in den Fluten. Die Wasser- und Stromversorgung war vielerorts unterbrochen. Der Verkehr wurde lahmgelegt.

Militär im Einsatz

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«Es sind viele Feuerwehrleute im Einsatz und auch das Militär wurde mobilisiert», sagt SRF-Korrespondent Martin Aldrovandi. Auch Staatschef Xi Jinping habe sich zu Wort gemeldet und von einer «sehr schlimmen Situation» gesprochen. Allerdings gebe es in den sozialen Medien auch Kritik: So könne man dort lesen, dass die überschwemmten U-Bahnen früher hätten geschlossen werden sollen. «Die lokalen Behörden werden auch dafür kritisiert, nicht schnell genug reagiert zu haben», so der Korrespondent.

Audio
Es gibt Kritik an den Behörden
aus HeuteMorgen vom 21.07.2021. Bild: Reuters
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Das U-Bahnnetz kam dabei zum Stillstand und Hochgeschwindigkeitszüge wurden ausgesetzt. Auch der Flughafen von Zhengzhou strich 270 Flüge.

Wirbelsturm als Auslöser

Die Regenfälle in Henan wurden von Taifun «In-Fa» ausgelöst. Der Wirbelsturm sorgte auch in den Provinzen Zhejiang und Fujian für Unwetter. Die Provinz Henan wird bereits seit vergangener Woche von schweren Regenfällen heimgesucht. Die Wasserstände von Zuflüssen des Gelben Flusses und des Haihe Flusses überschritten Alarmstufen. Es werden weitere schwere Niederschläge und Überschwemmungen erwartet.

Die Provinz Henan wird bereits seit vergangener Woche von schweren Regenfällen heimgesucht. Die Wasserstände von Zuflüssen des Gelben Flusses und des Haihe Flusses überschritten Alarmstufen, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Die Schäden für die Landwirtschaft gehen in die Millionen.

Alle Jahre wieder

Schwere Unwetter wurden auch aus Südchina gemeldet, wo in der Provinz Guangdong ein weiterer Taifun mit dem Namen «Cempaka» mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h bei der Stadt Yangjiang auf Land traf. Auch im Norden Chinas gab es in der Inneren Mongolei schwere Überschwemmungen.

Vor allem im Süden Chinas kommt es in den Sommermonaten immer wieder zu schweren Überschwemmungen, die zahlreiche Opfer und hohe ökonomische Schäden zur Folge haben. Viele Todesfälle kommen auch durch Erdrutsche zustande.

SRF 4 News, 20.07.2021, 23:00 Uhr;

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