Ein israelisches Berufungsgericht hat in Tel Aviv die Verurteilung eines Soldaten wegen Totschlags an einem palästinensischen Attentäter bestätigt. Das Militärgericht wies einen Antrag der Verteidigung auf Freispruch ab.
Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt und eine heftige Kontroverse ausgelöst. Der Kampfsanitäter hatte im März 2016 in Hebron einen verletzt am Boden liegenden palästinensischen Attentäter mit einem Kopfschuss getötet. Ein Mitarbeiter einer Menschenrechtsorganisation filmte den Vorfall.
Ein Militärgericht befand ihn im Januar des Totschlags schuldig und verurteilte ihn später zu 18 Monaten Haft. Verteidigung und Anklage hatten das Urteil angefochten.
Dutzende von Anhängern des Angeklagten demonstrierten vor dem Militärhauptquartier in Tel Aviv. Sie schwenkten israelische Flaggen und forderten einen Freispruch. Viele Israelis sehen in dem Mann einen Helden, andere verurteilen seine Tat als Mord.
Das Berufungsgericht entschied, die Zeugenaussagen von Kameraden gegen den Mann seien glaubwürdig. Ein anderer Soldat hatte ausgesagt, der Verurteilte habe gesagt, der Attentäter habe es «verdient zu sterben», bevor er feuerte.