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«Opfer und Täter»: Ongwen trotzdem schuldig gesprochen
Aus Rendez-vous vom 04.02.2021. Bild: Keystone
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Urteil gegen Dominic Ongwen Ehemaliger Rebellenführer Ugandas in Den Haag verurteilt

  • Nach mehr als 30 Jahren Terror der ugandischen Rebellenmiliz «Lord's Resistance Army» hat das Weltstrafgericht heute erstmals ein Urteil über einen ehemaligen LRA-Kommandeur gefällt.
  • Dominic Ongwen wurde in 61 von 70 Fällen schuldig gesprochen.
  • Dem heute etwa 45 Jahre alten Mann droht nun eine lebenslange Haftstrafe. Das Strafmass wird zu einem späteren Zeitpunkt festgestellt.

Die Anklage des Internationalen Strafgerichtshofes warf ihm 70 Verbrechen vor, darunter Mord, Verstümmelungen, Sexualgewalt und der Einsatz von Kindersoldaten.

Die Richter sahen bei Ongwen keine Einschränkung seiner Schuld für die Verbrechen, vorwiegend begangen bei Angriffen auf Flüchtlingslager von 2002 bis 2004. «Dominic Ongwen ist voll für alle Verbrechen verantwortlich», sagte der Vorsitzende Richter, Bertram Schmitt aus Deutschland.

Ongwen war Stellvertreter des LRA-Chefs Joseph Kony, der noch immer flüchtig ist. Ongwen hatte sich Anfang 2015 nach zehn Jahren auf der Flucht ergeben. Er weist die Vorwürfe als unwahr zurück.

Zehntausende Menschen getötet

Der Angeklagte war nicht nur mutmasslicher Täter, sondern selbst Opfer der «Widerstandsarmee des Herrn». Als 14-Jähriger war er auf dem Weg zur Schule verschleppt und zum Kämpfer gemacht worden.

Die LRA ist berüchtigt für die brutalen Methoden, mit denen sie aus Kindern Soldaten machte. Mädchen wurden als Sexsklavinnen missbraucht. Durch den über 30 Jahre dauernden Terror der LRA in Uganda und später auch in angrenzenden Ländern wurden Zehntausende Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben.

Rendez-vous, 4.2.2021, 12:30 Uhr;

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