- Miroslav Miskovic ist wegen Anstiftung zur Steuerhinterziehung in Belgrad zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
- Darüber hinaus muss der reichste Mann Serbiens eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 77'000 Franken bezahlen.
- Neben Miskovic verurteilte das Sondergericht in Belgrad auch dessen Sohn Marko zu einem Jahr Hausarrest und einer Geldstrafe.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Miskovic seinem Sohn dabei geholfen hat, umgerechnet drei Millionen Euro Steuern zu hinterziehen. Mehrere Beteiligte an der komplizierten Konstruktion zur Verschleierung des Steuerbetrugs erhielten Haftstrafen und Hausarrest. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Bestens vernetzt mit alten Machthabern
In einem ersten Verfahren war Miskovic 2016 zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das Berufungsgericht hatte dieses Urteil aufgehoben und den neuen Prozess angeordnet. Der angeklagte Oligarch hatte damals ein halbes Jahr in Untersuchungshaft gesessen.
Den Grundstein für seinen Reichtum legte Miskovic 1991 mit der Gründung der Delta Bank und der im Handel und Immobiliensektor tätigen Delta Holding. Er war mit dem Regime des autoritären Machthabers Slobodan Milosevic (1941-2006), aber auch mit dessen demokratischen Nachfolgern gut vernetzt. Unter Aleksandar Vucic (Ministerpräsident von 2014 bis 2017, seit 2017 Präsident) fiel er in Ungnade.