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Urteil in Belgien Mutmasslicher Paris-Attentäter zu 20 Jahren Haft verurteilt

Was geschah bei der Schiesserei in Brüssel? Nach den Anschlägen in Paris versteckte sich Saleh Abdeslam in Belgien. Er galt als einziger Überlebender unter den Attentätern. Am 15. März 2016 lieferten sich Abdeslam und zwei Komplizen nach einer Razzia ein Feuergefecht mit der Polizei. Drei Beamte wurden verletzt, ein Verdächtiger wurde getötet. Die Polizei hatte die Verdächtigen in der Brüsseler Gemeinde Forest aufgespürt. Vier Tage später wurden Abdeslam und der überlebende Komplize festgenommen.

Wie lautet das Urteil von heute? Abdeslam und sein Mitstreiter wurden zu 20 Jahren Haft wegen terroristisch motivierten versuchten Mordes an Polizisten und illegalem Waffenbesitz verurteilt. Die Vorsitzende Richterin kam zum Schluss, dass es sich bei der Schiesserei um ein terroristisches Attentat gehandelt habe. Die Staatanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von 20 Jahren gefordert, die Verteidigung plädierte wegen Verfahrensfehlern auf Straffreiheit.

Welche Prozesse stehen Abdeslam noch bevor? Abdeslam befindet sich zurzeit in Untersuchungshaft in Frankreich. Dort wird wegen der Attentate von Paris gegen ihn ermittelt. Die Untersuchungen dauern mindestens bis 2019. Zudem ermitteln die belgischen Behördern wegen der Anschläge in Brüssel. Abdeslam soll an der Planung beteiligt gewesen sein.

Muss Abdeslam nun in Belgien ins Gefängnis? Seine belgische Haftstrafe würde er im Falle einer Verurteilung in Frankreich erst nach der dortigen Strafe antreten. Gegen das Urteil in Brüssel sind zudem noch Rechtsmittel möglich. Vorerst bleibt Abdeslam also in Frankreich in Untersuchungshaft.

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