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US-Armeeabzug aus Deutschland Trump gibt gegenüber Polen vage Versprechungen ab

  • US-Präsident Donald Trump bestätigte an einer Pressekonferenz mit dem polnischen Staatspräsidenten Andrzej Duda sein Vorhaben, einen Teil der US-Truppen in Deutschland abzuziehen.
  • Dieser Absicht liegt zugrunde, dass der US-Präsident findet, Deutschlands Verteidigungsausgaben seien zu tief.
  • Ein anderer Standort für US-Truppen könnte Polen sein.

Der polnische Staatspräsident Andrzei Duda, US-Präsident Donald Trump, US-Vizepräsident Mike Pence und US-Aussenminister Mike Pompeo (v.l.).
Legende: Der polnische Staatspräsident Andrzei Duda, US-Präsident Donald Trump, US-Vizepräsident Mike Pence und US-Aussenminister Mike Pompeo (v.l.). Keystone

Trump sagte an der Medienkonferenz, die Präsenz der US-Soldaten in Deutschland solle auf 25'000 reduziert werden. Derzeit sind rund 34'500 US-Soldaten in Deutschland stationiert. Einige der Soldaten aus Deutschland sollten in die USA zurückkehren, sagte er. Andere würden an andere Standorte in Europa verlegt, und «Polen wäre einer dieser anderen Orte».

Polen habe sich bereiterklärt, für die US-Truppen im Land zu bezahlen. Der polnische Staatspräsident, der kurz vor den Wahlen in Polen nach Washington reiste, sagte, er habe Trump gebeten, «keine Truppen aus Europa abzuziehen.» Die amerikanische Militärpräsenz habe seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs Europas Sicherheit garantiert. Wenn ein Teil der US-Truppen von dort abgezogen werde, sei diese gefährdet.

«Fort Trump» doch noch nicht in Aussicht

Die nationalkonservative Regierung in Warschau möchte seit Langem mehr US-Truppen in ihrem Land haben, vor allem als Abschreckung gegen Russland. Die Vorstellungen reichen bis zu einer ständigen US-Militärbasis in Polen, in der polnischen Öffentlichkeit «Fort Trump» genannt.

Bislang sind US-Soldaten dort im Rotationsprinzip stationiert, nach Angaben der polnischen Regierung sind es derzeit rund 5000. Duda musste aber ohne konkrete Zusagen nach Hause zurückkehren. Trump stellte ein Verteidigungsabkommen lediglich in Aussicht.

SRF 4 News, 26.6.2020; 05:30 Uhr ; 

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