- Nach einer Attacke auf offener Strasse mit zwölf Verletzten im US-Bundesstaat Colorado ermittelt die Bundespolizei FBI.
- Der Vorfall habe sich am Sonntagnachmittag (Ortszeit) in der Stadt Boulder ereignet, ein Verdächtiger sei festgenommen worden, gab die örtliche Polizei bei einer Pressekonferenz bekannt.
- Das FBI spricht von einem «gezielten Gewaltakt». Der Tatverdächtige wurde angeklagt.
Dem 45-Jährigen werden nach Angaben der Haftanstalt im Boulder County unter anderem Körperverletzung und eine Attacke mit Brandsätzen zu Last gelegt. Es sei klar, dass es sich bei dem Vorfall in der Stadt Boulder um einen «gezielten Gewaltakt» handle, teilte ein FBI-Vertreter auf einer Pressekonferenz am späten Sonntagabend mit.
Der mutmassliche Täter hatte am Sonntag in Boulder eine Gruppe von Demonstranten attackiert, die mit ihrer Aktion auf die israelischen Geiseln aufmerksam machen wollten, die noch in der Hand der islamistischen Hamas im Gazastreifen sind. Den Ermittlungsbehörden zufolge warf der Angreifer zwei Brandsätze – sogenannte «Molotow-Cocktails» – in die Gruppe und rief den propalästinensischen Slogan «Free Palestine». Die Polizei von Boulder erklärte, Einsatzkräfte hätten nach der Attacke 16 weitere, nicht benutzte Molotow-Cocktails entdeckt.
Angriff während einer Veranstaltung
Beim Verdächtigen handelt es sich nach Behördenangaben um einen 45-jährigen Mann. Er sei festgenommen und in ein Spital gebracht worden. Der Angriff habe sich bei einer wöchentlich stattfindenden friedlichen Veranstaltung ereignet, führte der FBI-Vertreter weiter aus. Nach Angaben der Strafverfolgungsbehörden sind insgesamt zwölf Personen verletzt worden, die Opfer waren teils über über 80 Jahre alt. Zwei Personen seien derzeit noch im Spital und würden dort behandelt.
Der örtliche Polizeichef Steve Redfearn sagte in einer ersten Pressekonferenz, dass man davon ausgehe, dass der mutmassliche Täter alleine gehandelt habe. «Wir sind ziemlich sicher, dass wir den einzigen Verdächtigen in Gewahrsam haben». Er gehe nicht davon aus, dass weitere Personen beteiligt waren.
«Das war ein wunderschöner Sonntagnachmittag in der Pearl Street in der Innenstadt von Boulder, und diese Tat war inakzeptabel», sagte er. «Ich bitte Sie, gemeinsam mit mir an die Opfer, ihre Familien und alle Beteiligten dieser Tragödie zu denken.»
Grosser Teil der Innenstadt abgesperrt
In der Innenstadt von Boulder sperrte die Polizei nach dem Vorfall zunächst ein grosses Gebiet ab. Geschäfte wurden geschlossen und Anwohner wie Passanten gebeten, die Gegend zu meiden. Da zum Tatzeitpunkt viele Menschen dort unterwegs waren, erhofft sich die Polizei Aufschluss durch Zeugenaussagen.