«Trump will am WEF vor allem Business machen», sagt Martin Naville in der Sendung «10vor10». Naville ist Chef der Schweizerisch-Amerikanischen Handelskammer. Am WEF wolle der US-Präsident direkt mit der Wirtschaftselite sprechen, so wie er es gewohnt sei.
«An diesem WEF will Trump im Mittelpunkt stehen»
Trump wolle in Davos erklären, was sein Leitspruch «America First» eigentlich bedeute, so Naville weiter. Nämlich nicht Protektionismus, sondern Freihandel nach amerikanischen Regeln. Trump habe gesehen, wie Chinas Präsident Xi Jinping sich 2017 am WEF mit einer Rede zum «Champion der Freihändler» gemacht habe.
Dieser Einschätzung teilt Arndt Peltner. Der Journalist und USA-Experte glaubt, Trump werde mit dem Slogan «Make America Great Again» im Gepäck nach Davos reisen. Trump habe diese Botschaft am APAC-Treffen – also an der Konferenz der Pazifik-Anrainer-Staaten vergangenen November – bereits verbreitet.
Ausserdem werde der US-Präsident betonen, dass sich die USA aus seiner Sicht nicht mehr über den Tisch ziehen lasse. «Trump betont ja immer wieder, dass die USA in der Vergangenheit bei internationalen Verträgen benachteiligt worden sei», sagt Peltner zu SRF.
Trump will Unternehmen mit Steuerreform ködern
Provokationen oder Aufruhr erwartet Martin Naville von der Schweizerisch-Amerikanischen Handelskammer aber nicht. «Er kommt, um zu zeigen, was Amerika kann.» Dazu gehört auch die Steuerreform.
Tatsächlich wird mit der im Kongress verabschiedeten Steuerreform die Unternehmenssteuern in den USA markant gesenkt. «Somit wird es für internationale Firmen interessant in den USA zu investieren», merkt Peltner an. Diese Botschaft werde der US-Präsident den Wirtschaftsführern nur zu gerne überbringen. Allein schon deshalb, um die Unternehmen zum Handeln zu zwingen und in den USA finanziell zu investieren.