- US-Präsident Donald Trump hat auf seiner Asienreise Japans Premier Shinzo Abe getroffen.
- Hauptthema der Unterredung war der Atomkonflikt mit Nordkorea.
- Dabei betonten beide Staatsmänner ihre harte Haltung gegenüber Pjöngjang.
- Ebenfalls ein Thema war der Handel. Hier warf Trump Japan vor, zu viele Güter in die USA zu exportieren.
- Nach Japan wird der US-Präsident Südkorea, Vietnam, China und die Philippinen besuchen.
Im Atomstreit mit Nordkorea demonstrieren US-Präsident Donald Trump und der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe Einigkeit: Japan unterstütze Trumps harte Haltung gegenüber der Führung in Pjöngjang, sagte Abe bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Trump in Tokio.
Die beiden Verbündeten seien in der Nordkorea-Frage zu hundert Prozent auf einer Linie, sagte der Japaner. Es seit jetzt nicht die Zeit für Dialog mit Nordkorea. Und: «Wir wollen durch alle möglichen Mittel den Druck auf Nordkorea bis zum Maximalen erhöhen.»
Druck auf Nordkorea weiter erhöhen
Auch Trump bekräftigte seine härtere Gangart gegenüber Nordkorea und erklärte, Japan und die USA würden gemeinsam auf die «gefährliche Aggression» reagieren. Die Ära strategischer Geduld seitens der USA sei zu Ende, so Trump weiter. «Wenn die Leute sagen, meine Rhetorik sei zu stark, sollten wir uns ansehen, wohin wir mit schwacher Rhetorik in den vergangenen 25 Jahren gekommen sind.»
Abe kündigte zudem an, Japan werde nordkoreanische Raketen abschiessen, wenn dies notwendig sei. Trump seinerseits lobte Japan für den Import amerikanischer Militärgüter.
Uneinsichtiges Pjöngjang
Nordkoreas Führung sorgt mit immer neuen Atombomben- und Raketentests für jeweils scharfe Reaktionen der Weltgemeinschaft. Das Land arbeitet an atomwaffenfähigen Geschossen, mit denen das US-Festland erreicht werden kann. Es hatte zudem zwei Raketen über Japan hinweggefeuert, Trump seinerseits hatte einen Militäreinsatz gegen Nordkorea nicht ausgeschlossen.
Gespräche über die Handelsbeziehungen
Thema zwischen Abe und Trump waren auch die gegenseitigen Handelsbeziehungen: «Wir wollen fairen und offenen Handel, aber im Augenblick ist unser Handel mit Japan nicht fair und offen», hatte Trump vor Wirtschaftsvertretern in Tokio gesagt.
Die USA litten seit «vielen, vielen Jahren» unter «massiven Handelsdefiziten» mit Japan. «Also werden wir verhandeln müssen, und das werden wir auf freundliche Weise tun», fügte Trump hinzu. Man sei in der Sache mit Japan in Diskussion. Die Gespräche kämen gut voran.
Mit seiner «America-First»-Politik setzt der US-Präsident auf wirtschaftliche Abschottung. Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt im Januar kündigte er das transpazifische Handelsabkommen TPP. An diesem ist unter anderem auch Japan beteiligt.