- Der Republikaner Jim Jordan setzt laut verschiedenen Medien den dritten Anlauf zur Wahl zum Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses aus.
- Jordan war vergangene Woche hinter verschlossenen Türen von seiner Fraktion zum Kandidaten gekürt worden – das Ergebnis fiel dort äusserst knapp aus.
- Verschiedenen Medien zufolge soll die anhaltende Blockade im US-Kongress zunächst mithilfe des Zwischenvorsitzenden, Patrick McHenry, überwunden werden.
Nach der Absetzung von Kevin McCarthy wurde der republikanische Abgeordnete Patrick McHenry für eine begrenzte Zeit zum amtierenden Vorsitzenden des Repräsentantenhauses ernannt. Jedoch war McHenry bislang lediglich für formale Aufgaben vorübergehend eingesetzt.
Der Republikaner Jim Jordan wird demnach auf eine geplante dritte Abstimmung für die Präsidentschaft der Kongresskammer verzichten, so die Zeitung «Washington Post» und das Medium «Punchbowl». Stattdessen werde er den Vorschlag unterstützen, die Befugnisse des provisorischen Vorsitzenden Patrick McHenry zu erweitern.
Jim Jordan ist Abgeordneter aus Ohio und gehört zum rechten Rand der republikanischen Fraktion. Er vertritt extreme Positionen und steht seit Jahren stramm an der Seite Trumps. Der Ex-Präsident hatte vor der Abstimmung offensiv für Jordan geworben.
Die Demokraten hatten bereits gewarnt, es würde eine «schreckliche Botschaft» aussenden, wenn das Repräsentantenhaus Jordan und damit einen Befürworter eines landesweiten Abtreibungsverbotes, einen Wahlleugner und einen Insider der Attacke auf das US-Kapitol zum Vorsitzenden der Kammer mache.
Das US-Repräsentantenhaus ist seit mehr als zwei Wochen ohne einen Vorsitzenden. Jordan hat es zweimal nicht geschafft, die benötigen 217 Stimmen zu bekommen. Der interne Machtkampf bedeutet, dass der Kongress etwa keine neuen Gelder für den Krieg in der Ukraine und den Konflikt in Nahost bewilligen kann. Es wird erwartet, dass der demokratische Präsident Joe Biden den Kongress im Laufe der Woche um weitere Milliardenhilfen für Israel und die Ukraine bitten wird.