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«Seltsame» Republikaner Darum zieht die «weird»-Strategie der Demokraten

Mit Harris als Kandidatin gibt’s eine neue Wahlkampf-Strategie – diese zielt vor allem auf Junge. Die Republikaner wirken bislang ziemlich ratlos.

Darum geht es: Donald Trump und die Republikaner seien «weird» – also «seltsam», «eigenartig» . Der Begriff wird im US-Präsidentschaftswahlkampf von den Demokraten gerade intensiv gebraucht. Und «weird» scheint anzukommen bei den Anhängerinnen und Anhängern der Demokraten – vor allem bei den jüngeren von ihnen. «Die Demokraten wollen die junge Generation ansprechen und nehmen deshalb Begriffe auf, die diese gut kennt und benutzt», sagt Caroline Leicht. Sie ist Expertin für politische Kommunikation an der Universität Southampton in England.

Die Demokraten setzen auf jüngere Sprache und Kommunikation.
Autor: Caroline Leicht Expertin für politische Kommunikation an der Uni Southampton

Neue Stossrichtung: «Weird» wird in der demokratischen Kampagne erst gebraucht, seit sich Amtsinhaber Joe Biden vor zwei Wochen aus dem Präsidentschaftsrennen zurückgenommen und Vizepräsidentin Kamala Harris Platz gemacht hat. Das Ziel: «Man will sich jetzt von Bidens Wahlkampf etwas absetzen», sagt Leicht. Harris müsse im Wahlkampf ihren eigenen Ton finden und vor allem versuchen, die jüngeren Wählerinnen und Wähler anzusprechen. «Deshalb setzen die Demokraten auf diese jüngere Sprache und Kommunikation.»

Harris erreicht die junge Generation, die sich alleingelassen gefühlt hatte.
Autor: Caroline Leicht Expertin für politische Kommunikation an der Uni Southampton

Reaktion der Republikaner: «Auf einen Begriff wie ‹weird› kann man nur schwer antworten», sagt Leicht. Der Begriff stelle nicht wirklich einen Angriff dar, man könnte ihn auch als witzig auffassen. Für die Republikaner wäre es einfacher, auf eine klare, inhaltliche Attacke zu reagieren. «Die Demokraten zeigen die Absurdität dessen auf, was von der Gegenseite kommt», so die Kommunikations­spezialistin. Die Republikaner müssten sich also nicht nur auf eine neue Kandidatin einstellen, sondern auch auf eine neue Wahlkampfstrategie der Gegenseite.

Politische Comedy als Vorbild?

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Menschenmenge bei politischer Kundgebung mit Schildern und Redner.
Legende: Reuters/Megan Varner

Kamala Harris spielt in ihren Auftritten immer wieder auf Memes an, die in den sozialen Medien herumgereicht werden und die Darstellung Donald Trumps, seines Vize-Kandidaten J.D. Vance oder anderer Republikaner und deren Anhänger als «weird» aufnehmen und weitertransportieren.

Wie sollen die Republikaner darauf reagieren? Sie könnten sich von der politischen Comedy inspirieren lassen, sagt die Expertin Caroline Leicht. Die Republikaner sollten das Ganze also locker sehen, womöglich auch darüber und sich selber ein bisschen lachen. Und vielleicht auch sagen: ja klar, wir sind ein bisschen «weird», aber wer ist das nicht? «Doch dafür müssten die Republikaner erst mal wissen, was vor sich geht und dann auch die eigene Wahlkampfstrategie entsprechend anpassen», so Leicht.

Bislang erfolgreich: «Dies könnte durchaus eine gute Strategie sein für die Demokraten», sagt Leicht. Die ersten paar Tage von Harris’ Wahlkampf seien ja bereits sehr erfolgreich gewesen. Harris hat 70'000 neue Freiwillige rekrutiert, die sich im Wahlkampf für sie und die Demokraten einsetzen wollen. Und allein in der ersten Woche wurden für ihre Kampagne mehr als 200 Millionen Dollar gespendet. «Sie erreicht die junge Generation, die sich alleingelassen gefühlt hatte», stellt Leicht fest. Dabei helfen die sozialen Medien wie Tiktok & Co. mit. «Man wird sehen, wie lange die Strategie von Harris erfolgreich bleibt – oder ob sie womöglich langweilig wird.»

US-Wahlen 2024

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Legende: SRF

Donald Trump kehrt als 47. Präsident ins Weisse Haus zurück. Alle News und Hintergründe dazu finden Sie hier: US-Wahlen 2024 .

SRF 4 News aktuell, 5.8.2024, 8:40 Uhr ; 

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