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USA-Reise «Ivanka Trump hat mir ausserordentlich Eindruck gemacht»

  • Drei Minister aus der Regierung Trump und Top-Beraterin Ivanka Trump hat Bundesrat Johann Schneider-Ammann bei seinem Besuch in Washington getroffen.
  • Mit der Präsidententochter stand der Austausch über die Berufslehre im Vordergrund.
  • Beim Treffen mit Handelsminister Wilbur Ross ging es um die Frage, ob die Schweiz wegen des Handelsüberschusses mit Sanktionen rechnen muss.

Schweizer Unternehmen schaffen in den USA laut Schneider-Ammann rund eine halbe Million Arbeitsplätze. Auch tätigten diese Unternehmen hohe Forschungsausgaben in den USA. Schneider-Ammann legte Handelsminister Ross auch dar, dass die Schweizer Wirtschaft abhängig sei von einer Philosophie der offenen Märkte und dass bilaterale Freihandelsabkommen für das Land wichtig seien.

Ausgeglichene Handelsbilanz

Wichtiger Punkt beim Treffen war auch das Thema Handelsdefizit. Hier konnte Bundesrat Johann Schneider-Ammann nach dem Treffen mit Ross entwarnen: «Zwar besteht im Güterbereich ein Handelsüberschuss, allerdings gibt es im Dienstleistungssektor ein Plus zu Gunsten der USA.» Mit der Schweiz habe man diesbezüglich keine Probleme, habe Ross entgegnet.

«Minister Ross hat mir den Eindruck vermittelt, dass er das Prinzip der offenen Märkte hochhalten will», sagte der Schneider-Ammann nach dem Treffen. Ein Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und den USA scheiterte 2006. Bevor man mit einem neuen Vorschlag an die US-Partner gelange, müsse die Schweiz zuerst gründlich ihre Hausaufgaben machen, sagte Schneider-Ammann.

Zusammenarbeit in der Berufsbildung

In seinen Treffen mit Bildungsministerin Betsy DeVos, Arbeitsminister Alexander Acosta und Präsidententochter Ivanka Trump stand das Thema Bildung im Vordergrund. Die Schweiz und die USA haben 2015 eine Absichtserklärung zur bilateralen Zusammenarbeit im Bereich der Berufsbildung unterzeichnet.

«Frau Trump hat mir ausserordentlich Eindruck gemacht, sie kennt die Berufsbildungsszenerie», sagte Schneider-Ammann. Ivanka Trump habe Fragen gestellt, auf die man nur komme, wenn man sich wirklich mit dem Thema beschäftige.

Das Schweizer System lasse sich nicht einfach auf die USA transferieren, sagte Schneider-Ammann. Die US-Gesprächspartner hätten sich aber sehr positiv über die Massnahmen geäussert, mit welchen verschiedenen Partnern in den USA Fachwissen über das Schweizer Berufsbildungssystem vermittelt werde.

Einige in den USA niedergelassene Tochterunternehmen von Schweizer Firmen gingen zusammen mit lokalen Bildungseinrichtungen mit gutem Beispiel voran und hätten eigene Berufslehrprogramme lanciert.

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