Was ist passiert? In Los Angeles gab es am Freitag, Samstag und Sonntag Demonstrationen gegen die Einwanderungsbehörde ICE. Ein Teil der Demonstrationen verlief friedlich – Demonstrierende griffen aber auch schwer bewaffnete Sicherheitskräfte mit Wurfgeschossen an. Diese reagieren mit Tränengas und Blendgranaten. Der Vizedirektor der Bundespolizei FBI schrieb auf X, mehrere Personen seien festgenommen worden.
Was ist die Vorgeschichte? Bei Razzien am Freitag wurden mehr als 40 Menschen festgenommen, die sich angeblich illegal in den USA aufhalten sollen. Laut Medienberichten zwangen teils maskierte und bewaffnete US-Beamte Menschen mit Handschellen in nicht gekennzeichnete Fahrzeuge. Nach Darstellung des US-Ministeriums für Innere Sicherheit griffen daraufhin Demonstranten ICE-Beamte an. Die örtliche Polizei sei erst nach zwei Stunden eingeschritten, kritisierte das Ministerium.
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Bild 1 von 14. Karen Bass, die Stadtpräsidentin von Los Angeles, kündigt eine vorübergehende Ausgangssperre für Teile der Innenstadt an. Bildquelle: Keystone/Eric Thayer.
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Bild 2 von 14. Einsatzkräfte von Polizei und Nationalgarde positionieren sich vor einem Regierungsgebäude in Los Angeles. (9.6.2025). Bildquelle: Reuters/David Swanson.
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Bild 3 von 14. Wie das Weisse Haus am späten Montagabend (Schweizer Zeit) bekannt gab, sollen über die kommenden Stunden und Tage weitere Mitglieder der Nationalgarde in Los Angeles eintreffen. Bildquelle: AP Photo/Ringo H.W. Chiu.
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Bild 4 von 14. Ein Polizist der California Highway Patrol entfernt einen Elektroscooter von seinem Fahrzeug. (8.6.2025). Bildquelle: Keystone / Ethan Swope .
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Bild 5 von 14. Zwei Autos brennen in Downtown Los Angeles (8.6.2025). Bildquelle: Keystone / Jae Hong.
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Bild 6 von 14. Mitglieder der Nationalgarde stehen im Zentrum von Los Angeles (8.6.2025). Bildquelle: Keystone / Caroline Brehman.
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Bild 7 von 14. Der Demonstrationszug ist zu Beginn friedlich in Downtown Los Angeles unterwegs (8.6.2025). Bildquelle: Keystone/ Jae Hong.
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Bild 8 von 14. Eine Aktivistin schwenkt eine grosse Fahne (8.6.2025). Bildquelle: Keystone / Caroline Brehman.
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Bild 9 von 14. Polizeifahrzeuge auf dem Freeway in der Innenstadt von Los Angeles (8.6.2025). Bildquelle: Keystone / Eric Thayer.
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Bild 10 von 14. In Los Angeles protestieren Demonstranten gegen Razzien der US-Einwanderungsbehörden (7.6.2025). Bildquelle: Reuters / Daniel Cole.
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Bild 11 von 14. Seit Freitag kommt es vereinzelt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei (7.6.2025). Bildquelle: Reuters / Daniel Cole.
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Bild 12 von 14. US-Präsident Donald Trump hat die ersten 2000 Soldaten der Nationalgarde nach Kalifornien geschickt – gegen den Willen der dortigen Behörden. (Im Bild sind Polizisten zu sehen, (7.6.2025)). Bildquelle: Reuters / Daniel Cole.
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Bild 13 von 14. In den USA haben im Normalfall die Bundesstaaten die Kontrolle über die Nationalgarde, die eine militärische Reserveeinheit und Teil der US-Streitkräfte ist (7.6.2025). Bildquelle: Reuters / Daniel Cole.
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Bild 14 von 14. Die Regierung entsende die Nationalgarde nicht, weil es in Los Angeles einen Mangel an Strafverfolgungskräften gebe, erklärte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom, «sondern weil sie ein Spektakel wollen. Gebt ihnen keins. Wendet niemals Gewalt an.» (7.6.2025). Bildquelle: Reuters / Daniel Cole.
Wie reagiert das Weisse Haus? Als Reaktion auf die Auseinandersetzungen kündigte US-Präsident Donald Trump an, 2000 Soldaten der Nationalgarde nach Kalifornien zu schicken. Diese sollen der «Gesetzlosigkeit ein Ende setzen», teilt das Weisse Haus mit. Trump werde als Oberbefehlshaber dafür sorgen, dass die Gesetze der Vereinigten Staaten durchgesetzt würden, sagte seine Sprecherin Karoline Leavitt. In der offiziellen Bekanntmachung hiess es, die Nationalgarde werde 60 Tage im Einsatz sein oder so lange, wie es der Verteidigungsminister Pete Hegseth für nötig halte. Am frühen Sonntagmorgen Ortszeit sind gemäss Agenturen erste Soldaten der Nationalgarde in der Innenstadt von Los Angeles angekommen.
Die rund 300 Mitglieder der Nationalgarde würden an drei verschiedenen Orten eingesetzt, um Eigentum und Personal des Bundes zu schützen, schrieb das zuständige Regionalkommando des US-Militärs auf der Plattform X. Weitere Elemente einer Infanteriebrigade seien unterwegs.
Verteidigungsminister Hegseth hatte am Samstag (Ortszeit) damit gedroht, notfalls sogar US-Marines gegen die Demonstrierenden einzusetzen. Die Truppen in Camp Pendleton, das zwischen Los Angeles und San Diego liegt, seien in Bereitschaft, schrieb Hegseth. Stephen Miller, ein Hardliner in Sachen Einwanderung und stellvertretender Stabschef im Weissen Haus, schrieb am Freitag auf X, dass die Demonstrationen «ein Aufstand gegen die Gesetze und die Souveränität der Vereinigten Staaten» seien.
Was sind die Reaktionen? Die demokratischen Gouverneurinnen und Gouverneure verurteilen die Entsendung der Nationalgarde nach Kalifornien. In einer gemeinsamen Erklärung schreiben die Gouverneurinnen und Gouverneure von 22 US-Bundesstaaten, es handle sich um einen alarmierenden Machtmissbrauch durch den US-Präsidenten. Dass dieser gegen den Willen von Kaliforniens Gouverneur diese Nationalgarde nach Los Angeles geschickt habe, sei gefährlich. Der Gouverneur von Kalifornien, der Demokrat Gavin Newsom, hat die US-Regierung offiziell aufgefordert, die Entsendung der Nationalgarde nach Los Angeles rückgängig zu machen. In einem Brief an Verteidigungsminister Pete Hegseth bezeichnet er das Vorgehen der Regierung als rechtswidrig. So seien etwa Vorschriften nicht eingehalten worden. Auf X schreibt Newsom dazu, es habe keine Probleme gegeben, bis sich Donald Trump eingemischt habe. Die Kontrolle über die Nationalgarde solle wieder an den Gouverneur zurückgehen.