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Verdacht auf Tuberkulose 16 weitere Passagiere der «Diciotti» dürfen an Land

  • Die Gesundheitsbehörde im Hafen von Catania hat verfügt, dass 16 Migranten aus Gesundheitsgründen das festgesetzte Rettungsschiffs «Diciotti» verlassen dürfen.
  • Bei zwei der insgesamt elf Frauen und fünf Männer bestehe laut Medienberichten der Verdacht auf Tuberkulose.
  • Zuvor hatte das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen ein Ende der Blockade von noch 150 Migranten an Bord der «Diciotti» im Hafen von Catania gefordert.

Beten auf dem Schiff: Passagiere der im Hafen von Catania blockierten «Diciotti».
Legende: Beten auf dem Schiff: Passagiere der im Hafen von Catania blockierten «Diciotti». Keystone

Das italienische Innenministerium hat bestätigt, dass 16 Migranten die «Diciotti» verlassen hätten. Laut Medienberichten könnten sie erkrankt und ansteckend sein.

Das Schiff der italienischen Küstenwache hatte am 16. August insgesamt 190 Migranten aufgenommen und erst am Montag die Erlaubnis bekommen, in den Hafen von Catania auf Sizilien einzufahren.

13 der Geretteten wurden bereits kurz nach der Rettung nach Lampedusa gebracht, 27 Minderjährige konnten am Mittwochabend von Bord. Die übrigen will Innenminister Matteo Salvini erst aussteigen lassen, sobald die Verteilung der Migranten auf weitere EU-Staaten geklärt ist.

UNO verlangt ein Ende der Blockade

Zuvor hatte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen die EU-Staaten aufgefordert, die Blockade von noch 150 Migranten an Bord des Rettungsschiffs «Diciotti» im Hafen von Catania zu beenden.

«Es ist gefährlich und unmoralisch, das Leben von Flüchtlingen und Asylsuchenden aufs Spiel zu setzen, während die Staaten in einem politischen Tauziehen langfristige Lösungen suchen», betonte der UNO-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi.

Es ist an der Zeit, dem Schlagabtausch ein Ende zu setzen.
Autor: Filippo Grandi UNO-Flüchtlingskommissar

Italien will nicht von hartem Kurs abrücken

Nachdem am Freitag in Brüssel ein Treffen von Vertretern mehrerer EU-Staaten ergebnislos geendet hat, ist weiter keine Lösung für die Geretteten in Sicht. Das italienische Innenministerium sah auch am Samstag keinen Anlass für ein Einlenken.

Rom fordert die Beteiligung anderer EU-Staaten an der Aufnahme der Menschen, bevor sie diese an Land gehen lassen will.

Albanien will helfen

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Italien verhandelt auch mit Ländern ausserhalb der EU. Albanien habe zugesagt, 20 Migranten von dem Schiff aufzunehmen, teilte das Aussenministerium in Rom auf Twitter mit. «Wir können Europa nicht ersetzen, aber wir sind immer da», schrieb der albanische Aussenminister, Ditmir Bushati, ebenfalls auf Twitter. Albanien ist EU-Beitrittskandidat.

An Bord der «Diciotti» sind die hygienischen Zustände laut Medienberichten bedenklich: Demnach gibt es nur zwei Bäder für die Vielzahl an Menschen. Zahlreiche Migranten leiden ausserdem an Krätze.

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